Vogelbeobachtung

Sitzt der Buchfink auch vor Ihrem Fenster?

Tierecke
31.03.2020 06:03

„Alle Vöglein sind schon da, alle Vöglein alle“ - sicher ist Ihnen dieses wunderschöne Kinderlied bekannt. Zwischen 30 und 40 Vogelarten brüten regelmäßig in österreichischen Gärten, selbst in dicht verbauten, städtischen Gebieten kann man viele von ihnen beobachten. Wer sitzt eigentlich vor Ihrem Fenster?  Wir stellen Ihnen in einer „Krone Tierecke“-Serie Amsel, Drossel, Fink, Star und Hausrotschwanz genauer vor.

Die häufigste Art bei uns ist der Buchfink – ein Teilzieher, der teilweise im Mittelmeerraum, teilweise auch bei uns im Brutgebiet überwintert. Typisch für den Buchfink ist, dass mehr Männchen in Mitteleuropa überwintern als Weibchen (deswegen der wissenschaftliche Namen Fringilla coelebs) – sie haben dann einen Startvorteil bei der Revierbesetzung im Frühling. Viele heimische Reviere sind schon besetzt, aber momentan findet auch starker Durchzug von Buchfinken statt, die noch auf dem Weg in ihre weiter nördlich gelegenen Brutplätze sind.

„Finkentrupps“ fliegen am Himmel
Besonders am frühen Morgen kann man deshalb jetzt in ganz Österreich große Buchfinkentrupps am Himmel überfliegend beobachten. Untertags rasten sie dann oft auf Bäumen und stärken sich auf Feldern und Wiesen. Buchfinken sind außerhalb der Brutzeit überwiegend Körnerfresser, die gerne große Baumsamen wie zum Beispiel Bucheckern, aber auch verschiedenste Kräutersamen fressen. Zur Jungenaufzucht brauchen aber auch sie Insekten.

„Buchfinken brüten in ganz Österreich in Wäldern, aber auch kleinen Gehölzen und in städtischen Parks und größeren Gärten“, so Susanne Schreiner von BirdLife. Die Männchen sind unterseits rosabräunlich, am Rücken braun mit stahlgrauem Kopf und Nacken, die schwarzen Flügel tragen eine auffällige weiße Flügelbinde. Weibchen sind unauffälliger beigebraun gefärbt. Der Gesang klingt sehr laut und schmetternd mit einem typischen Schnörksel am Schluss.

Einige Finken sind Vegetarier
Der bevorzugte Neststand ist  in Bäumen oder Büschen auf Astgabeln. Weitere Finkenarten im Garten: Girlitz, Bluthänfling, Stieglitz und Grünling – diese ernähren sich vegetarisch - für alle Siedlungsfinken ist deshalb ein reiches Angebot an Wildkräutern wichtig, was man auch bei der Gartenpflege berücksichtigen sollte. Bitte also Löwenzahn, Vogelmiere, Hirtentäschel, Disteln und Co. einen Platz im Garten gewähren!

Neben dem Buchfink am bekanntesten ist wohl der Stieglitz, der wegen seiner Vorliebe für Distelsamen auch Distelfink genannt wird - er ist ebenfalls Teilzieher und kann ähnlich wie der Buchfink jetzt sowohl am Brutplatz als auch auf dem Durchzug beobachtet werden. „Stieglitze sind sehr gesellig und immer in Trupps unterwegs - sie brüten auch gerne in lockeren Kolonien“, so Susanne Schreiner. Der Gesang klingt sehr abwechslungsreich mit vielen eingebauten stigelitt-Strophen, von denen auch der Name stammt.

Gut zu wissen: Ab März beginnt die Brutsaison in der Gartenhecke – deshalb sollte man sie im Frühling in Ruhe lassen und nicht schneiden. Nähere Informationen zur vogelfreundlichen Gartengestaltung finden Sie in den Broschüren „Gefiederte Gäste im Hausgarten“, „Finkenschutz im Siedlungsraum“ sowie „Vögel auf Wohnungssuche“ – alle kostenfrei - bei der Vogelschutzorganisation "BirdLife Österreich". Zu bestellen unter office@birdlife.at oder Tel.: 01 523 46 51.

„Krone Tierecke“-Redaktion

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