Ekrem Dag in Istanbul:

Gespenstische Stille in der Bosporus-Metropole

Der Steirer Ekrem Dag hält in Istanbul die Stellung.

(Bild: Ekrem Dag)

Ekrem Dag sprach mit der „Steirerkrone“ über die unheimliche Atmosphäre in Istanbul. Der Steirer hält als Co-Trainer bei Basaksehir im Trainingszentrum die Stellung.

Der Moloch am Bosporus als bizarre „Geisterstadt“. Dort, wo noch vor wenigen Tagen rund 17 Millionen Einwohner für vollgestopfte Straßen sorgten, dort, wo Staus in der Regel bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag andauerten, ebendort herrscht in Corona-Zeiten nun gähnende Leere und mitunter fast gespenstische Stille.

„Das kann man sich einfach nicht vorstellen“, schüttelt Ekrem Dag den Kopf. Der Steirer, seit Ende November Co-Trainer beim Tabellenzweiten und Europacupfighter Basaksehir, hält in Istanbul die Stellung. „Meine Familie ist in der Steiermark, ich lebe hier im Trainingsgelände.“ Das jeden Tag von einer eigenen Firma desinfiziert wird. Wie die gesamte Metropole. „Wer von den Spielern will, kann ins Trainingszentrum kommen, aber sie dürfen nur einzeln erscheinen. Zudem haben wir allen Profis Spinningräder in ihre Wohnungen gestellt, damit sie sich daheim fit halten können.“

Eigentlich wollte der Dag-Klub diesen Freitag mit dem Mannschaftstraining wieder loslegen, doch das musste man sich abschminken. „Der Start wurde jetzt um eine Woche verschoben“, sagt Österreichs zehnfacher Teamspieler. Daher hat der Hauptstadtklub nun eine WhatsApp-Gruppe mit der Mannschaft ins Leben gerufen. „Da trainieren wir mit allen zur gleichen Zeit online.“ Corona macht erfinderisch.