3400 Tote in Spanien

Finnische Hauptstadtregion ab Freitag abgeriegelt

Ausland
26.03.2020 03:26

Die finnische Hauptstadt Helsinki wird wegen des Coronavirus abgeriegelt. Die Aus- und Einreiseverbote für die Hauptstadtregion Uusimaa gelten ab Freitag und für mindestens drei Wochen, wie Ministerpräsidentin Sanna Marin am Mittwoch mitteilte. In Finnland gibt es bisher rund 880 bestätigte Corona-Infektionsfälle und mindestens drei Todesopfer der Pandemie. Mehr als 500 der Ansteckungsfälle und zwei der Todesfälle wurden in Uusimaa verzeichnet. In der Region leben 1,7 Millionen Menschen, das ist ein Drittel der Gesamtbevölkerung des skandinavischen Landes. Ungeachtet aller Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus in Spanien überholte das Land am Mittwoch China bei der Zahl der Todesfälle. 

Reisen aus sehr wichtigen Gründen wie etwa beim Tod eines Angehörigen oder zum Besuch eines getrennt lebenden Kindes bleiben in Finnland aber erlaubt. Auch ist Bewohnern von Uusimaa, die sich derzeit außerhalb der Region aufhalten, die Rückkehr nach Hause erlaubt. Der Warenverkehr ist von den Verboten nicht betroffen.

Die finnische Regierung hatte wegen der Pandemie Anfang vergangener Woche den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Grenzen wurden für Ausländer ohne ständigen Wohnsitz im Land geschlossen. Treffen von mehr als zehn Menschen in der Öffentlichkeit sind verboten. Die meisten Schulen in Finnland sind geschlossen.

Ausgangsverbot in Spanien bis 11. April verlängert
In dem von der Coronavirus-Krise besonders schwer betroffenen Spanien müssen die knapp 47 Millionen Bürger nun sogar bis zum 11. April weitgehend zu Hause bleiben. Das Parlament in Madrid billigte am frühen Donnerstagmorgen einen Antrag der linken Regierung auf Verlängerung des Alarmzustands um weitere zwei Wochen. Im Rahmen dieser dritthöchsten Notstandsstufe ist seit dem 15. März im ganzen Land unter anderem ein strenges Ausgangsverbot in Kraft.

Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach in seiner Rede von einem „Albtraum“, der aber „bald vorbei sein“ werde. Dafür tue seine Regierung alles. Die Verlängerung des Alarmzustands wurde nach einer elfstündigen Marathonsitzung gegen zwei Uhr morgens ohne Gegenstimmen angenommen. Nur 43 der insgesamt 350 Abgeordneten nahmen an der Debatte und der anschließenden Abstimmung im Congreso de los Diputados persönlich teil. 307 zogen es wegen des Virus vor, aus sicherer Ferne die Stimme abzugeben.

Bereits mehr als 3400 Tote in Spanien
Ungeachtet aller Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus überholte Spanien am Mittwoch China bei der Zahl der Todesfälle. Es wurden bereits mehr als 3400 Todesopfer gezählt. Nach Italien ist Spanien das am stärksten betroffene Land Europas. Die Zahl der Menschen, die sich in Spanien mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert haben, stieg am Mittwoch auf knapp 48.000 - fast 8000 mehr als noch am Dienstag.

Ausgangssperre für ältere Moskauer - sollen zu ihren Datschen fahren
In der russischen Hauptstadt Moskau müssen ab sofort fast 1,9 Millionen ältere und kranke Menschen wegen des Coronavirus zu Hause bleiben. Die Ausgangssperre gilt nach Angaben der Stadtverwaltung für gut drei Wochen. Davon betroffen sind Einwohner der Millionenmetropole, die älter als 65 Jahre oder chronisch krank sind. „In Geschäfte oder die Apotheke sollte man nur gehen, wenn es nötig ist“, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin. Erlaubt ist dies aber nur mit Atemschutzmaske.

Die Betroffenen erhalten demnach insgesamt 4000 Rubel (rund47 Euro), wenn sie sich an die Auflagen halten. Die Stadt richtete eine Hotline für einen Lieferdienst ein, wenn Medikamente, Lebensmittel oder Hilfe benötigt werden. „Das Beste, was man machen kann, ist, zu seiner Datsche zu fahren, besonders weil es warm werden soll“, meinte Sobjanin. Die Menschen in den kleinen Häuschen auf dem Land sollten mit Holz und Kohle versorgt werden. 

Russland hat nach offizieller Darstellung vergleichsweise wenige Corona-Fälle. Am Mittwoch waren offiziell 658 Infektionen im flächenmäßig größten Land der Erde bekannt - 410 davon in Moskau. Das Virus war bisher bei drei gestorbenen Menschen nachgewiesen worden. Die geringe Zahl hängt auch damit zusammen, dass es bisher kaum Tests auf das neuartige Virus gab. Präsident Wladimir Putin (67) hatte die kommende Woche als arbeitsfrei erklärt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen - eine flächendeckende Kontaktsperre gibt es aber bisher nicht.

Zwei Pariser Flughäfen machen dicht
Zwei der drei großen internationalen Flughäfen von Paris werden wegen der Coronavirus-Krise vorübergehend geschlossen. Wie Behörden und Betreiber am Mittwoch mitteilten, machen Orly und Beauvais-Tille dicht. Als Grund wurde der drastisch gesunkene Betrieb infolge der Reisebeschränkungen genannt. Geöffnet bleibt der Flughafen Charles de Gaulle, der größte Airport der französischen Hauptstadt.

Die Schließung des zweitgrößten Pariser Flughafens Orly gilt ab 31. März. Sie ist nicht vollständig: Regierungsflüge und Rettungsflüge dürfen weiterhin von dort und dorthin stattfinden. Auch sind Umleitungen von Flügen in Notfällen nach Orly weiterhin erlaubt.

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