UNO-Generalsekretär:

„Coronavirus ist Bedrohung für gesamte Menschheit“

Ausland
25.03.2020 16:20

„Das Coronavirus ist eine Bedrohung für die gesamte Menschheit“: Mit diesen drastischen Worten hat UNO-Generalsekretär Antonio Guterres bei einer Pressekonferenz am Mittwoch zur weltweiten Bekämpfung des Erregers der Lungenkrankheit Covid-19 aufgerufen. Man müsse vor allem die besonders gefährdeten Menschen unterstützen - „Millionen Menschen, die sich am wenigsten schützen können“. Dies sei auch eine Frage der grundlegenden menschlichen Solidarität.

Guterres startete daher einen Spendenaufruf, speziell zur Unterstützung der ärmsten Länder der Welt. Bis zum Jahresende sollen zwei Milliarden Dollar (1,8 Mrd. Euro) zusammenkommen.

Info-Kampagnen, Labor-Tests, Anlagen zum Händewaschen
Nach UN-Zählung gibt es weltweit bereits über 16.000 Todesfälle, mehr als 400.000 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unter den betroffenen Ländern seien viele, „die sich aufgrund von Konflikten, Naturkatastrophen und dem Klimawandel bereits in einer humanitären Krise befinden“. Diesen Staaten solle mit dem Nothilfe-Fonds besonders geholfen werden, erklärten die Vereinten Nationen. Unter anderem gehe es um Informationskampagnen, Labor-Tests auf das Virus sowie Anlagen zum Händewaschen in Siedlungen und Flüchtlingscamps.

„Viele Flüchtlinge haben kein Zuhause, in denen sie sich isolieren können“
Viele Flüchtlinge in den Krisenländern der Welt würden laut Guterres unter Plastikplanen oder in Lagern leben. „Sie haben kein Zuhause, in denen sie sich sozial distanzieren oder isolieren können.“ Es mangele ihnen an Wasser und Seife, und sollten sie ernsthaft krank werden, hätten sie kein Gesundheitssystem, das ein Krankenhaus und ein Beatmungsgerät zur Verfügung stellen könnte, so Guterres. Das Hilfspaket sei ein „Imperativ“ und liege im Interesse von allen, um den Kampf gegen das Virus zu gewinnen.

„Niemand ist sicher, bevor nicht alle sicher sind“
UN-Nothilfe-Koordinator Mark Lowcock sagte weiter, dass sich trotz der jetzt nötigen Milliardenhilfen im eigenen Land die Unterstützung der ärmeren Länder auszahle. Das Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann, bleibe gefährlich, wenn es nicht auch dort bekämpft werde. „Niemand ist sicher, bevor nicht alle sicher sind. Regierungen lassen ihre eigenen Bürger im Stich, wenn sie die Armen im Stich lassen“, sagte Lowcock. Es zahle sich auch in Bezug auf die Migration aus. „Das Risiko besteht, dass die Ausbreitung des Virus Regionen ins Chaos stürzt. Pandemien können das Leben in ganzen Regionen gefährlich machen, und Menschen fliehen, weil sie in Panik sind. Es ist im Interesse aller, diese Probleme zu verhindern.“ 

„Machen uns Sorgen um den Schutz der KInder“
Unterdessen fordert UNICEF 651,6 Millionen US-Dollar (603,3 Millionen Euro) für Nothilfe zur Bewältigung der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Der Großteil davon sollte Notstandsländern zugutekommen, erläuterte die Exekutivdirektorin des UNO-Kinderhilfswerks, Henrietta Fore, am Mittwoch in New York. „Wir machen uns Sorgen um den Schutz der Kinder“, sagte sie laut Aussendung von UNICEF Österreich.

„In nur wenigen Monaten hat Covid-19 das Leben von Kindern auf der ganzen Welt auf den Kopf gestellt“, betonte Fore. „Hunderte Millionen gehen nicht in die Schule. Eltern und Betreuer haben ihre Arbeit verloren. Die Grenzen wurden geschlossen. Kinder sind die unsichtbaren Opfer dieser Pandemie. Wir sind besorgt über die kurz- und langfristigen Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Perspektiven.“

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