Kurzarbeit-Modell

Admiras Leitner: „Es ging uns auch um Sicherheit“

25.03.2020 08:51

„Es zeigt nicht nur den starken Zusammenhalt, sondern auch, wie groß das Admira-Herz ist!“ Laut war das Aufatmen der Klubführung in der Südstadt, als Geschäftsführer Thomas Drabek gestern verkündete, dass alle Mitarbeiter inklusive der Profis sich bereit erklärt haben, das neue Kurzarbeit-Modell zu akzeptieren. Kapitän Andreas Leitner: „Es ging uns natürlich auch um Sicherheit.“

Vor fünf Tagen hatte Drabek an alle Mitarbeiter des Klubs ein Schreiben geschickt, um auf die dringende Anwendung des von der Regierung ausgearbeiteten Unterstützungspakets hinzuweisen. Mit den Profi-Spielern gab es am Samstag Abend eine Videokonferenz. „Ich appellierte dabei an die Solidarität - immerhin ging es um 90 Arbeitsplätze“, erzählt Drabek. Montag Abend erklärten sich die letzten Spieler bereit, das Modell, das rückwirkend mit 15. März in Kraft tritt, anzunehmen.

Durch die „Covid-19-Kurzarbeitshilfe“ erhalten Arbeitnehmer bis zu einem Monats-Brutto-Einkommen von 5370 Euro 80 Prozent ihres Lohns. Von öffentlicher Hand, vorläufig drei Monate lange. Drabek: „Die einzige Chance, um Kündigungen zu vermeiden.“

Verträge „verlängert“
Viele Profis - auch oder sogar bei der Admira - haben jedoch Gehälter, die über die Grenze hinausgehen. Für den Überschuss muss der Verein aufkommen. „Anfangs kannte sich keiner von uns aus, wie das alles funktioniert“, erklärt Kapitän Andreas Leitner. „Es ging uns natürlich auch um Sicherheit.“ Der Mannschaftsrat, zu dem neben Leitner Ex-Kapitän Toth, Schösswendter, Lackner und Vorsager zählen, wandte sich an Präsident Thonhauser. „Danach waren wir überzeugt, dass der Klub alles einhalten kann und wird.“ Leitner zählt übrigens zu jenen vier Spielern, deren Verträge bereits am 31. Mai auslaufen. „Auch da haben wir eine Lösung gefunden“, schildert der Keeper, „sollten wir wieder spielen, bleiben wir natürlich bis zur letzten Partie.“

Beim SKN St. Pölten rechnet man damit, dass heute auf Kurzarbeit umgestellt wird. „Wir holen gerade alle Zusagen ein“, so Generalmanager Blumauer.

Hannes Steiner, Kronen Zeitung