Hilfe neu geordnet

Offene Türen für Obdachlose trotz Beschränkungen

(Bild: Birbaumer Christof)

Kaum etwas läuft derzeit wie gewohnt. Auch die Hilfe für Obdachlose befindet sich im Notbetrieb. Dennoch bleiben Caritas und andere Einrichtungen für die Menschen da. Die Essensausgabe wird in „Blockabfertigung“ abgewickelt. Die Herbergen bleiben offen. Denn sie sind das Daheim für Menschen ohne Obdach. 

Es ist 11 Uhr. Vor der Katharina-Stube in Innsbruck sieht man immer mehr Menschen auftauchen. Eigentlich ein Tabu in Zeiten wie diesen. Doch diese Menschen gehören irgendwie zusammen. Sie sind eine Familie. Das Schicksal der Obdachlosigkeit hat sie dazu gemacht. Sie können nicht daheim bleiben. Denn sie haben keines. Nach der eiskalten Nacht sind sie auf das warme Essen in der Katharina-Stube angewiesen.

Duschen derzeit leider gestrichen
„Die Verpflegung wird in Boxen ausgeteilt. Wir machen Blockabfertigung, damit nicht zu viele auf einmal zur Ausgabestelle strömen und die Schutzabstände gewahrt bleiben“, erklärt Caritas-Direktor Georg Schärmer den Ablauf. Rund 70 Menschen werden allein in der Katharina-Stube täglich versorgt. Sonst sitzen die Besucher gerne einige Zeit hier oder nutzen die Duschgelegenheiten. Das ist vorerst gestrichen.

Notschlafstellen gut besucht
Die Teestube vom Verein für Obdachlose bei den Bögen ist derzeit geschlossen. Hilfesuchende werden auf andere Anlaufstellen umgeleitet. Dort gibt es mittlerweile auch wieder Duschmöglichkeiten. „Wir bleiben für die Menschen da“, heißt es. Offen bleiben die Notschlafstellen. Die Städtische Herberge mit 89 Plätzen ist auch dieser Tage fast voll belegt. „Für Obdachlose sind wir das Daheim. Alle sind aber diszipliniert und halten Abstand. Zum Glück ist in den meisten Zimmern Platz genug. Auch ein Notzimmer für eine mögliche Quarantäne ist vorbereitet“, fasst Erwin Schenk zusammen. Er hofft, dass dieses aber nicht gebraucht wird.