Kellnerin erkrankt

Trotz Corona-Fall: Ennstaler Skigebiet blieb offen

Steiermark
25.03.2020 06:10

Wie im Tiroler Ischgl gibt es nun auch in der Steiermark Aufregung um einen ähnlichen Fall: Am Hauser Kaibling erkrankte eine Kellnerin am Coronavirus, das Skigebiet wurde jedoch erst Tage später gesperrt.

In der Causa Ischgl ermittelt mittlerweile der Staatsanwalt, es könnte sich ein Kriminalfall entwickeln. In der Steiermark gibt es nun einen ähnlich gelagerten Fall, der aktuell für Aufregung im oberen Ennstal sorgt.

Vor einigen Tagen wurde eine Kellnerin einer Skihütte am Hauser Kaibling positiv auf das Coronavirus getestet. Das beliebte Berglokal musste umgehend die Schotten dicht machen, die Bezirkshauptmannschaft ordnete Quarantäne für die erkrankte Frau, ihre Familie sowie sämtliche Kontaktpersonen an.

Vertuschungsvorwürfe
Was jedoch noch weiterlief, war der Liftbetrieb der Bergbahnen: Noch zwei Tage lang pilgerten Skifahrer in das Skigebiet und genossen die letzten Schwünge auf den Pisten. Erst am 15. März, ein Sonntag, gab es rotes Licht, der Hauser Kaibling musste das Saison-Ende einläuten. Nun gibt es Vorwürfe der Vertuschung - und dass die Verantwortlichen viel zu spät reagiert hätten: Nicht nur die Sperre des Lokals, sondern des gesamten Skigebiets hätte unverzüglich erfolgen sollen.

„Gehandelt, wie vorgegeben“
Der Geschäftsführer der Hauser Kaibling Seilbahnen, Klaus Hofstätter, weist die Anschuldigungen entschieden zurück, er habe bis jetzt keine offizielle Information über den Krankheitsfall erhalten. Die Schließung erfolgte sofort nach erhaltenem Bescheid der zuständigen Behörde: „Es wurde so gehandelt, wie es uns vorgegeben wurde.“ Die Bezirkshauptmannschaft Liezen bestätigt eine entsprechende Verordnung vom 14. März, die einen Tag später in Kraft trat.

Auch wenn man früh von dem Corona-Fall erfahren hätte - was aber nicht der Fall war -, hätte die Gemeinde nicht die Kompetenz gehabt, den ganzen Berg zu sperren, beteuert der Bürgermeister von Haus im Ennstal, Gerhard Schütter: „Die Betroffene ist im Ort in Quarantäne und Gott sei Dank in der Genesungsphase.“

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