Zwei Sprengelärzte gibt es in Großarl im Pongau. Einer steht seit Samstag unter häuslicher Isolation. Der gesunde Mediziner übernimmt von nun an allein die Versorgung.
Mediziner Ernst Toferer (41) denkt bereits an seine Rückkehr: „In 14 Tagen bin ich hoffentlich wieder einsatzfähig“, meint Toferer. Der 41-Jährige ist einer von zwei Hausärzten im Pongauer Großarltal. Doch nach einem positiven Corona-Test steht Toferer seit Samstag unter Quarantäne. Seine Praxis bleibt nun vorläufig geschlossen, ein Ersatz für ihn ist fraglich. „Sprengelärzte zu finden ist generell schon schwer genug. Dass das Tal unter Quarantäne steht, macht es nicht leichter“, so Toferer. Mediziner Matvei Bredikhin muss bis dahin allein die Versorgung der Gemeinden Hüttschlag und Großarl übernehmen. Er achtet bereits seit Wochen auf die nötige Distanz zu Patienten. „Wir machen halt viel mehr telefonisch“, schilderte Bredikhin der „Krone“ bereits am Donnerstag.
Unterdessen beklagen niedergelassene Ärzte die Kommunikation der Behörden bei den Tests. Christoph Fürthauer von der Ärztekammer spricht von „Aufholbedarf“ für das Land. Über positive Abstriche seiner Patienten erfährt er im Schnitt nach fünf Tagen. „Wir werden sehr zeitverzögert benachrichtigt“, kritisiert er. Auch Toferer weiß ähnliches zu berichten. „Zu Corona habe ich vom Land bisher keine einzige Mail bekommen“, erklärt er.
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