Arbeiterkammer:

Coronavirus: Tausende Steirer haben Fragen zum Job

(Bild: Jöchl Martin)

Die Experten der steirischen Arbeiterkammer sind im Dauereinsatz. Es gab schon etliche Anrufe und E-Mails von besorgten „Hacklern“. Und auch viele Fragen zu Reiserücktritten und Fitnessstudio-Verträgen.

Seit dem 16. März haben alleine die Arbeitsrechts-Experten der Arbeiterkammer mehr als 2000 E-Mails und 12.000 Anrufe von besorgten Steirern beantwortet. Auch am vergangenen Wochenende waren 20 Juristen im Dauer-Einsatz. Leiter Wolfgang Nagelschmied verspricht: „Jeder kriegt von uns noch am selben Tag eine Antwort. Egal, ob via Telefon oder Mail.“

Die Fragen werden von den Existenzängsten der Menschen dominiert: Was ist, wenn ich kein Gehalt bekomme? Muss ich in die Firma, obwohl ich Angst habe, mich anzustecken? Wie schaut die Kurzarbeit aus?

Heißestes Thema: die Kündigungen
Bekannt gewordene Kündigungen und Entlassungen sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Eine Arbeitnehmerin wurde gekündigt, weil sie ihr Kind betreuen wollte, eine andere wurde entlassen, weil sie aus Angst nicht in die Firma gehen wollte.

Es ist auch schon passiert, dass Arbeitgeber am Freitag gesagt haben, die Arbeitnehmer brauchen am Montag nicht mehr zu kommen. Nagelschmied: „So geht das nicht. Es sind Kündigungsfristen einzuhalten.“ Der Schaden, der daraus für den Arbeitnehmer entsteht, ist über die AK binnen eines halben Jahres einklagbar.

Josef Pesserl, Präsident der Arbeiterkammer Steiermark.

(Bild: Sepp Pail)

Empfehlung für Kurzarbeitsmodell
AK-Präsident Josef Pesserl appelliert an die Arbeitgeber, das neue Kurzarbeit-Modell zu nutzen. Dadurch sollen - trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage durch das Coronavirus - möglichst viele Arbeitsplätze erhalten und die Unternehmer unterstützt werden.

Auch rund um das Thema Konsumentenschutz haben die Steirer viele Fragen: Mehr als 1000 Anrufe und 200 E-Mails mussten in der vergangenen Woche abgearbeitet werden. 60 Prozent der Fragen betrafen Reiserücktritte und 40 Prozent Fitnessstudio-Verträge.

AK-Infoservice für Beschäftigte: Hotline [phone] oder www.jobundcorona.at