Kampf gegen Virus

Macron droht London mit Grenzschließungen

Der französische Präsident Emmanuel Macron droht Großbritannien mit einer Grenzschließung. Hintergrund sei die Unzufriedenheit damit, dass die britische Seite weniger drastische Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus als Frankreich ergriffen habe.

Hintergrund sei ein Zeitungsbericht, so die französische „Liberation“. Macron und der britische Premierminister Boris Johnson hatten am Freitag miteinander telefoniert. „Die Beschreibung ist ein bisschen harsch, aber wir planen tatsächlich, die Grenze zu schießen“, sagte ein Regierungsvertreter zu Reuters.

Die britische Regierung erklärte, dass sie Entscheidungen im Kampf gegen die Pandemie auf Grundlage von wissenschaftlichen Empfehlungen treffe.

Auch in Frankreich sind immer mehr Rettungsautos im Einsatz, um Covid-19-Patienten in die Krankenhäuser zu transportieren.

(Bild: AFP)

Seit Tagen wird auch in der EU über Grenzschließungen debattiert. Nachdem einige Länder vorgeprescht waren, hatten die 27 EU-Regierungen ein abgestimmtes Vorgehen vereinbart. Allerdings ist dies schwierig umzusetzen, weil die 27 Regierungen unterschiedlich scharfe Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verhängt haben.

Video: Strenge Kontrollen in Paris:

Verständigung nach Zurückweisung
Nachdem Frankreich etwa Geschäftsschließungen in einem besonders von Infektionen betroffenen Grenz-Departement zu Deutschland verhängt hatte, reagierte Baden-Württemberg mit Zurückweisungen von Franzosen, die zum Einkaufen nach Deutschland gekommen waren. Erst danach wurde eine Verständigung etwa von Deutschland mit Frankreich, Österreich, der Schweiz, Dänemark und Luxemburg gefunden, die den Waren- und Pendlerverkehr weiter erlaubt, ansonsten aber die Grenze weitgehend schließt.

In Frankreich wurde wegen der Pandemie eine rigorose Ausgangssperre verhängt - der Platz vor dem Eiffelturm zeigte sich ungewöhnlich menschenleer.

(Bild: AFP)

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen nimmt weltweit immer stärker zu. Neben Frankreich haben das am stärksten betroffene Italien, Spanien und andere Länder inzwischen landesweite Ausgangssperren verhängt.