Verunsicherung

Klare Regeln in der Baubranche gefordert

Salzburg
22.03.2020 16:27
In der Baubranche rumort es und die Verunsicherung ist groß. Grund ist die unterschiedliche Auslegung der Corona-Maßnahmen. Während viele Firmen bereits ihre Baustellen stillgelegt haben, arbeiten andere.

Wir warten auf eine rechtliche Grundlage“, sagt Bernd Hillebrand. Seine Baufirma hat den Betrieb weitestgehend eingestellt und läuft nur im Notbetrieb. Lieferketten reißen ab und die Vorschriften sind laut ihm nicht einzuhalten: „Ein Meter Abstand ist auf einer Baustelle nicht möglich.“ Bei Fahrten zu Arbeitsstätten säßen beispielsweise vier bis fünf Arbeiter in einem Fahrzeug.

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Es braucht jetzt klare Regeln seitens der Regierung. Die wichtigen KMU werden gerade extrem auf die Probe gestellt.

Bernd Hillebrand, Geschäftsführer Bau und Immobilien Hillebrand

Weiters können die Hygienevorschriften nicht eingehalten werden. Für Hillebrand benötigt es daher ganz klare Anweisungen durch die Regierung. Denn auch juristisch könnte die ganze Situation zu einem großen Problem werden: Wer hat Lieferketten unterbrochen? Welche rechtlichen Konsequenzen haben die Verzögerungen? Nur einige der Fragen, die die Bauunternehmer zurzeit beschäftigen.

Seit dem vergangenen Sonntag hat auch das St. Johanner Unternehmen Spiluttini zu: „Aus Überzeugung mit allen Konsequenzen“, sagt Geschäftsführer Georg Hinterleitner. Auch er fordert eine klare Regelung, denn „die Wirtschaftskammer legt es anders aus als wir“. Obwohl: „Der Hausverstand sagt was anderes.“ Firmen, die diese Situation ausnützen und noch mehr arbeiten als zuvor, empfindet der Unternehmer „als schamlos.“ Auch die Gewerkschaft setzt sich für eine Lösung ein, vor allem um die Arbeiter zu schützen.

Auch die APG unterbricht jetzt ihre Baustellen
Auf Notbetrieb läuft seit Montag die Firma Hasenauer Anlagenbau. „Das sogenannte Schlupfloch mit einem Meter Abstand führt ein Arbeiten ad absurdum, da praktisch alle Tätigkeiten nur gemeinsam ausgeführt werden können“, sagt Prokurist Christian Mohr – und fügt hinzu: „Es wäre ein dringendes Anliegen, wenn alle Arbeiten auf Baustellen untersagt werden.“

Auch die Austrian Power Grid (APG), Betreiber der 380-kV-Freileitung, hat seine Baustellen weitestgehend unterbrochen. Die ÖBB wird ihre Baustellen gesondert betrachten. Sollten Einstellungen nötig sein, werde dies auch gemacht, heißt es.

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