OP während Corona:

„Nachts war es echt gespenstisch im Krankenhaus“

Oberösterreich
22.03.2020 14:31

„Krone“-Redakteur Markus Schütz war mitten in der Corona-Krise nach einer OP eine Woche lang im Spital der Barmherzigen Schwestern

Abergläubisch ist er nicht: ausgerechnet am Freitag, den 13., legte sich „Krone“-Redakteur Markus Schütz wegen eines unaufschiebbaren Eingriffs im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz unters Messer. Gerade zu dem Zeitpunkt, als die Corona-Krise losbrach und das ganze Land knirschend zum Stillstand kam. Schütz: „Als ich am Tag vor der OP, am 12. März, ins Spital eingerückt bin, hieß es: kein Besuch.“

Videotelefonie als Trost
Eine Regelung, die dem zweifachen Vater extrem schwer fiel: „Zum Glück gibt es die Videotelefonie. Damit konnte ich zumindest mit dem Handy mit meinen beiden Kleinen schon in der Früh bei unserer ,Morgenbesprechung‘ und auch am Abend beim Bettgehen dabei sein. Das war schon eine irrsinnige emotionale Erleichterung. Der Vorteil bei der Rekonvaleszenz: Wenn dich keiner besucht, kannst du dich ganz auf die Heilung konzentrieren.“

Keine Gesichtsmasken       
„Das medizinische Personal trug keine Gesichtsmasken, es gab aber anders als sonst kein Händeschütteln zwischen Arzt und Kranken und nach jeder Berührung wurde sofort zum Desinfektionsmittel gegriffen“, erzählt Schütz: „Auf der Station, ich war in der Chirurgie, war es total ruhig. Am Vormittag gab es den normalen Betrieb, aber ab dem Nachmittag war es völlig leer, wirklich wie ausgestorben. Bei meinen nächtlichen Spaziergängen auf der Station bin ich mir teilweise vorgekommen wie in dem Horrorfilm ,Resident Evil‘, es war direkt gespenstisch.“

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Am Vormittag gab es den normalen Betrieb, aber ab dem Nachmittag war es völlig leer, wirklich wie ausgestorben

Markus Schütz

Kapazität niedergefahren
Bekanntermaßen werden derzeit bundesweit die Spitalskapazitäten heruntergefahren, um Platz für Corona-Opfer zu haben. Zwei der 15 Stationszimmer waren leer, insgesamt befanden sich 24 Patienten auf der Chirurgieabteilung.

Danke an Personal
Markus Schütz: „Alle haben sich super bemüht - trotz Corona.“

Ch. Gantner, Kronen Zeitung

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