Coronavirus-Krise

Steirer verunsichert: Wie helfe ich im Notfall?

Nicht nur moralisch hat man die Verpflichtung zu helfen, sondern auch gesetzlich. (Symbolbild)

(Bild: Peter Tomschi)

Viele Steirer fürchten sich davor, im Notfall Erste Hilfe leisten zu müssen - und es nicht zu können. In Corona-Zeiten noch mehr denn je!

„In den derzeitigen Verordnungen heißt es, jeden nicht notwendigen Kontakt zu vermeiden“, weiß August Bäck, Sprecher des Roten Kreuzes Steiermark. Aber: „Wenn ein Mensch in einer lebensbedrohlichen Situation ist, dürfen wir ihn nicht alleine lassen, sondern müssen helfen. Erste Hilfe zu leisten, ist also ein unbedingt notwendiger Kontakt."

August Bäck (Rotes Kreuz Steiermark)

(Bild: Sepp Pail)

In jedem Fall sollte man ein Beatmungstuch bei sich haben und dieses auch unbedingt verwenden, rät der steirische Experte. Bitte aber nicht vergessen: In allen anderen Situationen trägt momentan nur die Distanz dazu bei, Menschenleben zu retten!

Nicht-Helfen kann bestraft werden
Doch was kann mir passieren, wenn ich Angst vor einer möglichen Ansteckung habe, den Verunglückten anstecken könnte und mich deswegen nicht traue, zu helfen? Da gibt es im Strafgesetzbuch den § 95 Unterlassene Hilfeleistung, der besagt, dass Nicht-Helfen bestraft wird.

Im zweiten Absatz heißt es aber wiederum: Die Hilfeleistung ist insbesondere dann nicht zuzumuten, wenn sie nur unter Gefahr für Leib und Leben (...) möglich wäre. „Man muss so etwas im jeweiligen Einzelfall beurteilen“, sagt Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz.

Einem jungen, gesunden Menschen wird das aber ohnehin zumutbar sein. Und gar nicht zu helfen, ist allen Bedenken zum Trotz auch keine Option...