Neu im „tiris“-System

Mehr als 1000 Tiroler Waale ziehen sich durchs Web

Tirol
22.03.2020 20:00
Sie sind ausgeklügelte Wasserwege, die unsere Vorfahren zur Bewässerung von Trockengebieten errichtet haben. Die sogenannten Waale sind ein Kulturerbe, das in Zeiten des Klimawandels wieder an Bedeutung gewinnt. Mehr als 1000 Waale haben Forscher in Tirol aufgespürt. Sie sind nun auch im Internet verzeichnet.

Der Telfer Historiker Werner Holzner und seine fachkundigen Kollegen von der „Tiroler Waalgruppe“ haben Nordtirol seit 2015 auf der Suche nach jahrhundertealten Waalen durchstreift. Nun ist die Erhebung abgeschlossen. Die Bilanz beeindruckt: 1003 historische Waale haben die Männer aufgespürt. Manche mehr als zehn Kilometer lang, andere nur einige Meter. „Die Durchschnittslänge beträgt 804 Meter“, kann es Holzner genau sagen.

Wasserwege auf „tiris“
Im geografischen Online-Informationssystem des Landes – kurz tiris – sind die Waale neuerdings eingezeichnet. Vom Reschenpass bis Zirl ist auf der Karte viel los. Im Unterland hingegen kein einziger Eintrag. Holzner verweist auf die klimatischen Unterschiede. Das Tiroler Oberland ist reich an Trockengebieten. Dort haben die Vorfahren deshalb Bewässerungskanäle errichtet. Künstliche Bäche, die in die Felder geleitet wurden.

Renaissance der Waale
Die allermeisten Waale werden längst nicht mehr genutzt. Doch gerade findet ein Umdenken statt. Viele Bauern wollen sie wieder aktivieren. Ein Vorbild ist Haiming. Die dortigen Obstkulturen werden heute noch mit den historischen Waalen bewässert. Nun will man dort neben einigen Wasserwegen Wandersteige errichten. So wie die berühmten Waalwege bei den Nachbarn in Südtirol.

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