Corona-Krise in Tirol

Bänder in der „Pizza“ laufen auf Hochtouren

Tirol
21.03.2020 13:00

Die PrimAs-Pizzafabrik im Tiroler Dörfchen Oberhofen ist ein tolles Beispiel, wie aktuell die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln für Europa aufrechterhalten wird.

Sagenhafte 65 Millionen Pizzen produzieren die 300 Mitarbeiter durchschnittlich pro Jahr in dem Werk am Waldrand des kleinen Dorfes. „Derzeit haben alle Kunden einen Zusatzbedarf, gleichzeitig müssen wir für die Sicherheit unserer Mitarbeiter sorgen“, erläutert Markus Kessel, Geschäftsführer des Werks. Die gute Nachricht zuerst: Bisher ist kein Mitarbeiter erkrankt, die Produktion konnte deutlich hochgefahren werden. „Und die Lieferketten funktionieren nach wie vor sehr gut“, sagt Kessel. „Und zwar auch aus Italien“, betont der gebürtige Vorarlberger.

Die Corona-Krise stellte die Fabrik auf eine doppelte Probe. „Wir hatten gerade eine Grippewelle im Haus bewältigt“, erzählt Kessel. Und dann kam – ohne Zwischenpause – Corona.

Drei-Schicht-Betrieb
In „normalen“ Zeiten wird von Montag bis Freitag produziert. Jetzt gibt es eine dritte Schicht in der Nacht und am Samstag. Dies wurde notwendig, weil sich die Lagerbestände wegen der enormen Nachfrage sukzessive verkleinerten . Die „Pizza“, wie die Einheimischen das Werk nennen, beliefert in Österreich Lebensmittelketten wie M-Preis, Hofer, Spar und Rewe. Die Produkte werden dort als Eigenmarken angeboten. Und die Fabrik exportiert unter anderem nach Deutschland, England, Frankreich, Spanien und auch Polen.

Desinfektion der Geräte
Der Betrieb hat rechtzeitig Schlüsselmitarbeiter ins Homeoffice geschickt, Arbeitsgruppen sind getrennt. „Es gibt Hygieneschleusen, die Mitarbeiter tragen Schutzausrüstung und befolgen Verhaltensanweisungen. Nach jeder Schicht findet die Desinfektion der Arbeitsgeräte statt“, schildert der Geschäftsführer. Kaum jemand habe sich krank gemeldet, zur Aufrechterhaltung der Motivation blieb die Kantine offen – aber mit nötigem Sicherheitsabstand der Tische.

Die Rohwaren für die Pizzen aus Oberhofen für halb Europa treffen nach wie vor verlässlich ein – sogar aus Italien und trotz des erhöhten Bedarfs. Aktuelle Produktionszahlen will Kessel nicht nennen. „Wir möchten nicht als Profiteure der Krise gelten!“

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