Kugel rollt nicht

Fußballpause: Steiermark ist ein gespaltenes Land

Steiermark
19.03.2020 10:15

Eine Videokonferenz jagt die nächste. Zwischen Fußball-Bundesliga und den Verantwortlichen der 28 Bundesliga-Klubs in erster und zweiter Liga glühen die Drähte. Alle sind sich einig: Die Gesundheit geht vor, den Maßnahmen der Bundesregierung ist unbedingt Folge zu leisten. „Denn die Entscheidung, wann wieder gespielt werden kann, treffen nicht wir, sondern die Regierung in Absprache mit den Gesundheitsexperten“, so Bundesliga-Chef Christian Ebenbauer. Dennoch müssen die Klubs wie jene in der Steiermark auch an ein „Morgen“ denken, wenn die Kugel dann doch wieder einmal rollen sollte. Und die Frage, wann das sein soll, spaltet unser Bundesland.

Bis Anfang Mai, vorerst einmal, ruht in den Ligen bekanntlich der Ball - beschlossen von der Bundesliga. „Für Sturm ist diese Verschiebung gut“, sagen die Geschäftsführer Günter Kreissl und Thomas Tebbich unisono, „wir wollen bis zum letztmöglichen Termin warten.“ Wirtschaftlich ist zu hoffen, dass das TV-Geld fließt (sonst fehlt ein sechsstelliger Betrag), notfalls sollen englische Runden ohne Fans absolviert werden. Keiner kann sagen, wie viele Fans in die Stadien kommen würden und wie viele man braucht, um die Veranstaltungskosten zu decken. Geisterspiele will zwar niemand, aber die Veranstaltungskosten würden geringer. Der Worst Case vom Ligaabbruch würde Sturm, das alle Mitarbeiter zur Kurzarbeit anmeldet, einen siebenstelligen Betrag kosten. Existenzgefahr nicht ausgeschlossen!

„Gibt’s irgendeine Chance, wollen wir spielen“, sagt auch Hartberg-Boss Erich Korherr, „wir haben Chancen auf Rang fünf, alles soll fair ablaufen.“ Einen Abbruch (der Hartberg einen siebenstelligen Betrag kosten würde) will keiner. Über eine Annullierung müsste gegebenenfalls der ÖFB entscheiden.

„Wir brauchen Hilfe!“
Für diese Annullierung sprechen sich die Zweitligisten Kapfenberg und Lafnitz aus. „Denn wenn man immer weiter zuwartet, hat man keine Planungssicherheit. Was, wenn im Mai wieder wer erkrankt?“, sagt KSV-Boss Erwin Fuchs, der alarmiert: „Unternehmen und Sponsoren haben derzeit andere Sorgen, als den Fußball zu unterstützen“, spricht Fuchs von 600.000 bis 700.000 Euro, die für 2020/2021 fehlen könnten. Das trifft auch Lafnitz. Präsident Bernhard Loidl: „Man hätte stoppen sollen. Wie sollen wir als Halbprofi-Klub in so kurzer Zeit vielleicht im Mai oder erst im Juni elf Spiele spielen? Dazu hab ich jetzt null Einnahmen. Ohne finanzielle Hilfe können wir über eine neue Saison gar nicht reden!“ Auch der GAK gibt zu bedenken: „Spiele mit mehreren Tausend Leuten, während vielleicht noch Ansteckungsgefahr besteht? Schwer vorstellbar“, so Geschäftsführer Matthias Dielacher.

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