Kampf dem Coronavirus

Ein Medikament scheint besonders vielversprechend

Wissenschaft
18.03.2020 15:20

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Wer hat zuerst taugliche Waffen im Kampf gegen das Coronavirus? Zahlreiche Firmen beteiligen sich weltweit an diesem Wettlauf.

Man vernimmt viele positive Signale. Ein Produkt jedoch ist besonders vielversprechend: Remdesivir. Daran beteiligt ist ein Österreicher: der Biochemiker Norbert Bischofberger, einer der führenden Virologen und Forscher weltweit. „Wir rechnen im April mit ersten konkreten Ergebnissen“, sagt er. Er ist optimistisch.

Tests laufen schon länger
Schon seit einiger Zeit gibt es umfassende Tests in den USA und in China mit dem Wirkstoff Remdesivir des US-Unternehmens Gilead, wo der Vorarlberger Bischofberger bis Mitte 2018 Forschungsdirektor war. Er und seine Teams entwickelten im Kampf gegen Ebola Remdesivir, das sich als erfolgreich erwies. Nun handelt es sich bei Ebola wie bei RSV (Respiratorische Synzytial-Virus), Influenza und eben Corona um RNA-Viren (ihr Erbmaterial besteht aus Ribonukleinsäure, nicht aus DNA), sie weisen ähnliche Symptome auf. Sie sind also alle ähnlich strukturiert.

„Als wir Studien im Bereich Ebola machten, war noch nichts von Corona-Infektionen bekannt. Nun aber hatten wir aufgrund unserer Erfahrungen einen tauglichen Ansatz.“ Ein Vorsprung, der sich lohnen könnte. Sollten die Erkenntnisse der aktuellen Tests positiv ausfallen, dann sei es nur die Frage, wie schnell man das Mittel verteilen könne.

Medikament würde Spitäler entlasten
Könnte man die Pandemie damit beenden? „Nein“, sagt Biochemiker Bischofberger, der u.a. das Influenza-Medikament Tamiflu entwickelt hat und sich aktuell mit seiner neuen Firma Kronos Bio dem Kampf gegen den Krebs widmet. „Aber wenn Remdesivir funktioniert und wir es umfangreich einsetzen können, dann bräuchte es nicht mehr die Quarantänemaßnahmen, die ja die Pandemie eindämmen sollen. Das medizinische System würde entlastet und die Spitäler und Ärzte könnten sich um die wirklich Kranken kümmern.“

Erich Vogl, Kronen Zeitung

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