"Riesen-Schweinerei"

Weststeirer in Griechenland als Schlepper verhaftet

Österreich
26.07.2010 06:54
Seit Freitag sitzt der Fernfahrer Arnold Kumpitsch (Bild), ein gebürtiger Weststeirer, in der griechischen Hafenstadt Patras in Haft. Er hatte laut örtlicher Polizei 17 "Illegale" in seinem Lkw-Anhänger versteckt. Diesen Vorwurf weist der 48-Jährige allerdings vehement zurück. Die Afrikaner hätten sich ohne sein Wissen ins Fahrzeug geschlichen: "Ich habe vermutet, dass jemand im Laster ist - und deshalb selber die Polizei geholt!"

1.850 Kilometer nordöstlich von Patras, in Edt bei Lambach in Oberösterreich, steht Eduard Müller, leitender Angestellter der Spedition Haslinger, voll hinter seinem Mitarbeiter - und will beweisen, dass der Steirer nichts Illegales getan hat: "Er hat mich am Freitag auf der Fahrt zum Fährhafen angerufen und gemeint, dass im Anhänger etwas nicht stimmen würde. Also habe ich ihm geraten, sofort die Polizei zu holen. Das tat er dann auch."

Laut Arnold Kumpitsch sahen die Uniformierten aber nur unter dem Schwerfahrzeug nach, worauf er weiterfuhr und erneut seinen Chef anrief. Eduard Müller: "Ich habe ihm empfohlen, in den Hafen zu fahren und dort das Security-Personal um Hilfe zu bitten." Erneut sah niemand im Anhänger nach - bis sich die Polizei vor der Fähre den Lkw-Zug erneut vornahm - diesmal genau. Die 17 Afrikaner hatten sich zwischen der Ladung, 22 Tonnen Orangen, versteckt.

"Herr Kumpitsch hat nichts Unrechtes getan"
Seitdem sitzt der Fernfahrer aus Mooskirchen in Haft, denn (erst) seit Jahresbeginn gilt die Schlepperei auch in Griechenland als Verbrechen. Die Firmenleitung will nun alle Hebel in Bewegung setzen, um den 48-Jährigen rasch freizubekommen. Eduard Müller: "Herr Kumpitsch hat nichts Unrechtes getan. Er ist wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Das, was die griechische Polizei mit unserem Fahrer gemacht hat, ist eine Riesen-Schweinerei!"

Die Behörde hatte Anfang 2010 in Patras schon einmal einen Lkw der Firma Haslinger wegen Verdachts auf Schlepperei beschlagnahmt. Die Anschuldigungen bestätigten sich nicht, die Spedition musste allerdings für fünf Monate auf den Laster verzichten.

von Manfred Niederl ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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