Coronavirus

Klanglicht & Psalm verschoben, Kulturjahr pausiert

Steiermark
18.03.2020 11:14

Immer mehr Kulturveranstaltungen fallen dem Coronavirus zum Opfer: Nun wurde auch das heurige Klanglicht-Festival auf nächstes Jahr verschoben. Und die Stadt Graz hat beschlossen, das laufenden Kulturjahr Graz 2020 zu unterbrechen und im September neu durchzustarten. Das Klassik-Festival Psalm zu Ostern wurde am Mittwoch ebenfalls abgesagt. Zudem hat Kulturstadtrat Günter Riegler erste Maßnahmen zur Unterstützung von Kulturschaffenden angekündigt.

Osterfestival Psalm verschoben
Nun hat die styriarte auch das Festival Psalm abgesagt. Es soll zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht erst 2021, mit dem gleichen Programm stattfinden. „Die Konzerte und Inhalte von PSALM 2020 werden auch in einem Jahr nichts von ihrer Brisanz verloren haben, von ihrer Schönheit sowieso nicht“, teilten Verantwortliche mit. Zuschauer können den Kartenpreis rückerstatten, werden aber gebeten, das nicht zu tun. „Wir bitten aber unser Publikum, wenn möglich, die Beträge in einem von uns heute eingerichteten Hilfsfonds zu belassen, mit dem wir existenzielle Härtefälle unter unseren MusikerInnen lindern können.“

Klanglicht Graz verschoben
Es wird heuer kein Klanglicht-Festival der Bühnen Graz geben: „Dem Schutz unserer aller Gesundheit und Sicherheit muss derzeit oberste Priorität eingeräumt werden“, sagen die Veranstalter Bernhard Rinner und Birgit Lill. Deshalb habe man sich „schweren Herzens“ entschieden, das Klanglicht auf 2021 zu verschieben.

„Wir bedauern den Entfall unserer Veranstaltung sehr und planen, das für 2020 vorgesehene Festivalprogramm im kommenden Jahr umsetzen zu können. Den Wert der bereits gekauften Festivalpässe erhalten Käuferinnen und Käufer über jene Vorverkaufsstelle, über die das Ticket gekauft wurde, in voller Höhe rückerstattet.

Pause für Kulturjahr Graz 2020
Einen kompletten Stillstand erlebt das Kulturjahr Graz 2020 ab sofort: „
Da zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen ist, wann das öffentliche Leben wieder seinem gewohnten Rhythmus folgen kann, haben wir uns dazu entschlossen, Programm als offiziell unterbrochen zu erklären“, schreibt Kulturstadtrat Günter Riegler in einem Brief an teilnehmende Künstler. 

Neustart im September
Allein im zweiten Quartal waren 630 Einzelveranstaltungen geplant, die nun ausfallen bzw. verschoben werden müssen. Im September soll das Programm mit einem Re-Opening neu durchstartet:
„Wir werden daher ein Kulturjahr 2020 / 2.1. erleben, das uns auf dem Weg zurück in die Normalität unseres Lebens begleiten wird“, so der Kulturstadtrat.

Förderrichtlinien an Situation anpassen
Doch auch abseits des Kulturjahres möchte Riegler den Kulturschaffenden so schnell und gut als möglich unter die Arme greifen: So will er etwa den
Gemeinderat ersuchen, eine Sonderförderrichtlinie zu beschließen. Demnach sollen Förderungen auch dann gewährt werden können, wenn zwar Vorbereitungskosten und -arbeiten angefallen sind, die Aufführung oder Ausstellung sich aber verzögert.

„Ich hoffe, dass Projekte, welche bereits in Vorbereitung sind und in denen viele Arbeitsstunden der Künstlerinnen und Künstler stecken, trotz der Corona-Krise Umsetzung finden. Genaue Details werde ich in einem Gemeinderatsstück vorlegen“, kündigt Riegler an.

Auch Bund muss helfen
Zudem appelliert er an die Bundesregierung, aus dem Corona-Bundesmittelfonds von 4 Mrd. EUR auch ein Unterstützungsmodell für Künstlerinnen und Künstler zu gestalten, denn auch Künstler, Kulturschaffende und DesignerInnen sind UnternehmerInnen, die Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen.

Aus der Grazer Freien Szene, die bekanntlich sehr groß und qualitätsvoll ist, wird dringender Bedarf an Unterstützung gemeldet. „Zahlreiche Kulturinitiativen haben sich bei mir in den vergangenen zwei Tagen gemeldet und ihre Besorgnis mitgeteilt. Nur durch ein Zusammenwirken von Bund, Land und Stadt kann ein Fortbestand des Grazer Kulturlebens in der bisherigen Dichte und Qualität erfolgreich gelingen.“

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