Coronavirus-Pandemie

WHO: „Größte Gesundheitskrise unserer Zeit“

Ausland
16.03.2020 18:32

Die Weltgesundheitsorganisation hat die Coronavirus-Pandemie am Montag als „größte Gesundheitskrise unserer Zeit“ eingestuft. Im Kampf gegen das Coronavirus müssen die Staaten nach Überzeugung der WHO die Zahl der Tests deutlich erhöhen. „Wir haben eine einfache Botschaft: testen, testen, testen“, appellierte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag in Genf. „Man kann ein Feuer nicht mit verbundenen Augen bekämpfen.“

„Zeiten wie diese bringen das Beste und das Schlimmste in den Menschen zum Vorschein", sagte der WHO-Chef in einer im Internet übertragenen Pressekonferenz. Es gebe inzwischen mehr Infizierte und mehr Todesfälle im Rest der Welt als in China. Bei jedem Verdachtsfall müsse ein Test gemacht werden, mahnte Ghebreyesus.

Es sei gut, dass in vielen Ländern mittlerweile viel mehr Maßnahmen ergriffen worden seien, die soziale Distanz der Menschen untereinander zu erhöhen, sagte der WHO-Chef. Um die Verbreitung des Coronavirus wirksam einzudämmen, sei es aber nötig, auch viel mehr zu testen und anschließend Infizierte und Kontaktpersonen wirksam zu isolieren. Erkrankte seien nach Abklingen der Symptome noch rund zwei Wochen infektiös.

Die WHO habe deshalb in letzter Zeit insgesamt 1,5 Millionen Tests an 120 Länder geschickt. Es sei auch wichtig, dass alle Betreuungspersonen gerade in häuslicher Umgebung die Vorsichtsmaßnahmen strikt beachteten. Dazu gehöre Händewaschen. Der WHO-Chef zeigte sich besorgt, was passieren könne, wenn weniger entwickelte Länder von der Pandemie mit voller Wucht erfasst würden.

Länder rund um den Globus schotten sich ab
Mit Grenzschließungen und weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens stemmen sich Länder rund um den Globus gegen die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie. Deutschland führte Montagfrüh Einreisekontrollen an den Grenzen zu fünf Nachbarländern ein. Auch andere Länder machten Grenzen dicht oder riefen den Notstand aus. Italien registrierte eine Rekordzahl neuer Todesfälle.

G-7-Staaten wollen „tun, was immer nötig ist“
Die G-7-Staaten wollen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie „tun, was immer nötig ist“. Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industriestaaten bezeichneten die Pandemie am Montag in einer gemeinsamen Erklärung als „menschliche Tragödie und weltweite Gesundheitskrise“, die auch „große Risiken“ für die Weltwirtschaft mit sich bringe.

„Wir werden unsere Bemühungen koordinieren, um die Ausbreitung des Virus zu verzögern, unter anderem durch geeignete Grenzschutzmaßnahmen“, hieß es in einer vom Weißen Haus verbreiteten gemeinsamen Mitteilung der G-7-Chefs nach einer Videokonferenz am Montag. Die USA haben derzeit die G-7-Präsidentschaft inne. Die Gruppe der sieben wichtigen Industriestaaten umfasst außerdem Deutschland, Kanada, Frankreich, Italien, Japan und Großbritannien.

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