Elisa Hämmerle

„Seit Sonntag ist auch hier die Halle gesperrt“

Vorarlberg
16.03.2020 14:00

Seit letzten Sommer trainiert die Lustenauer Kunstturnerin Elisa Hämmerle in den Niederlanden. Ihr Fokus lag besonders auf der Olympiaqualifikation, die sie im Oktober 2019 bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart geschafft hat. Nach kurzer Pause hat die 24-Jährige ihr Training in einem kleinen Ort bei Amsterdam wieder aufgenommen. Die Vorarlbergerin spricht über ihre Erfahrungen mit der Corona-Krise, ihren Eindruck von den Vorgängen in ihrer Heimat und ihre Gedanken zu Olympia.

Elisa Hämmerle, auch in den Niederlanden ist der Corona-Virus längst angekommen, welche Maßnahmen hat man in ihrer Trainingsgruppe gesetzt?

Wir hatten bis Sonntagabend keine Einschränkungen. Aer gestern Abend wurden wir informiert, dass unsere Halle, in der wir trainieren für die nächsten drei Wochen gesperrt sein wird. Am Montag soll in einem Meeting mit unseren Trainern geklärt werden, ob wir eine Ausnahmegenehmigung erhalten können.„

Welche Einschränkungen gibt es in den Niederlanden sonst noch?

Noch sehr wenige, die Universitäten haben geschlossen. Schulen, Geschäfte, Lokale sind ganz normal geöffnet. Seit Freitag gibt es aber eine Aufforderung, dass man weniger ausgehen soll. Auch Hamsterkäufe sind mittlerweile in den Niederlanden an der Tagesordnung. Nudeln und Reis sind ständig “ausverkauft". Ich glaube ganz einfach, dass viele Leute jetzt überreagieren und sich zu schnell verrückt machen lassen.

Wie sehr ist Corona ein Thema unter den Sportlern?

Natürlich ist das ein Thema. Bei einigen Turnerinnen, die noch nicht für die Spiele in Tokio qualifiziert sind, herrscht jetzt große Ungewissheit. Sollten die Europameisterschaften, die im Mai in Kiew stattfinden sollen, abgesagt werden, weiß niemand, wie das Qualifikationsprozedere für Tokio wirklich ausschaut. Auf der anderen Seite sind wir alle der Ansicht, dass man die gefährdete ältere Generation schützen muss. Deshalb ist der Sport nur zweitrangig, das ist jedem von uns vollkommen klar.

Sie haben sich für Olympia qualifiziert. Nach dem Aus 2016 in Rio wegen einer Achillessehnenverletzung droht jetzt die Absage der Spiele in Tokio. Wie stehen Sie persönlich dazu?

Das Aus der Tokio-Spiele wäre sportlich sicher sehr bitter. Aber wenn es so kommt, dann müssen wir das ja eh akzeptieren. Ich wünsche mir bis Juni Klarheit darüber, ob die Spiele durchgeführt oder eben abgesagt werden. Man hat ja auch schon eine Verschiebung auf einen späteren Zeitpunkt angedacht. Wir sind vorab informiert worden, weiterhin zu trainieren, um auch bei einem verspäteten Beginn topfit zu sein.

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Das Aus der Tokio-Spiele wäre sportlich sicher sehr bitter. Aber wenn es so kommt, dann müssen wir das ja eh akzeptieren.

Kunstturnerin Elisa Hämmerle

Wie genau bekommen Sie die Vorgänge in ihrer Heimat Vorarlberg und speziell rund um ihre Familie mit?

Ich habe natürlich ständig Kontakt zu meiner Familie in Lustenau. Sie erzählen mir von den Maßnahmen, die gesetzt wurden. Ihnen selbst geht es gut. Auch in den verschiedenen Medien bekomme ich natürlich mit, was in Vorarlberg abläuft. Leider - für meine Kolleginnen - ist auch das Olympiazentrum in Dornbirn geschlossen worden. Elred Faisst

Interview: Elred Faisst

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