Blümel beruhigt:

Bargeldversorgung in Österreich gesichert

Politik
16.03.2020 12:20

Trotz der dramatischen Entwicklungen in der Corona-Krise: Die Bargeldversorgung und der Zahlungsverkehr in Österreich sind gesichert. Das versicherten Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann und der Obmann der Bankensparte, Andreas Treichl, am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Bundeskanzleramt in Wien.

Die Österreicher hätten in den vergangenen Tagen zwei- bis dreimal so viel Bargeld abgehoben wie üblich, sagte Holzmann. Die rund 9000 Bankomaten werden bei Bedarf nachgefüllt. „Seien Sie versichert, Österreich ist in der Lage, den Bargeldbedarf ausreichend sicherzustellen, sagte der Gouverneur. „Ich erwarte keinen Bank-Run.“

Finanzminister Blümel ergänzte, dass es sich nicht um eine Finanzkrise, sondern um eine Nachfragekrise handle. Es sei nicht mit einem Ansturm auf Banken zu rechnen, „man kann das Geld ja ohnehin nicht ausgeben, wenn die Geschäfte zu sind“.

Weitere zwei Milliarden Euro Garantien
Blümel kündigte zudem an, dass für die Wirtschaft - zusätzlich zum bereits beschlossenen vier Milliarden Euro schweren Hilfspaket - zwei Milliarden Euro Garantien über die Kontrollbank für entsprechende Kredite zur Verfügung gestellt werden. Der Bankensektor zeige eine große Bereitschaft für Kreditstundungen und flexible Handhabung von Kreditkosten.

„Es ist wichtig, dass alle verschiedenen Sektoren einen Beitrag leisten und jetzt zusammenstehen, damit wir gemeinsam durch die Krise kommen“, so Blümel. „Danke für den Schulterschluss von Banken, Nationalbank und Regulatoren.“ Jetzt würden alle gemeinsam daran arbeiten, um es Österreich zu erleichtern, die Krise zu bewältigen.

Thema Budgetdefizit ausgespart
Auf Fragen zum Budgetdefizit hielt sich der Minister bedeckt. Es sei derzeit nicht abschätzbar, wie hoch dieses ausfallen werde. „Wir leben in einer Ausnahmesituation“, sagte Blümel. Es gehe darum, genügend Geld für das Gesundheitssystem zur Verfügung zu stellen, aber auch, die Arbeitsplätze möglichst lange zu sichern. Man müsse das Überleben des Wirtschaftsstandorts sichern und dafür sorgen, dass Menschen ihre Fixkosten und ihre Kreditraten bezahlen können. Die Krise betreffe nicht nur einzelne Branchen, sondern die gesamte Wirtschaft.

Banken wollen Firmen durch die Krise helfen
Die heimischen Banken sind in der Corona-Krise gut vorbereitet, betonte auch Spartenobmann Treichl. „Wir werden alle Maßnahmen treffen, die es uns ermöglichen, die österreichischen Unternehmen, die durch die Krise in Mitleidenschaft gezogen werden, durch die Krise zu bringen“, versicherte er. „Das ist unsere Pflicht, das ist unsere Aufgabe.“

Angesprochen auf mögliche Filialschließungen angesichts der nun geltenden weitgehenden Ausgangsbeschränkungen, sagte Treichl, das müssten die einzelnen Institute je nach der Kundenfrequenz in den nächsten Tagen entscheiden. Die Banken würden ihre Mitarbeiter und Kunden nach Möglichkeit vor Ansteckung schützen und hätten dazu auch Maßnahmen ergriffen. Für die Kunden gebe es auch viele „extrem gute“ Selbstbedienungsfoyers.

Banken als „stabiler Partner in der Krise“
Nationalbank-Vizegouverneur Haber sprach den österreichischen Banken ebenfalls großes Vertrauen aus. „Die österreichischen Kreditinstitute haben in den letzten Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Kapitalausstattungen erhöht, teilweise sogar verdoppelt“, sagte er. Diese Puffer seien jetzt auch verfügbar, um in „turbulenten Zeiten“ Entwicklungen abzufangen und die Liquiditätsversorgung weiter sicherzustellen. Bei den Kreditinstituten seien derzeit keine wirtschaftlichen Auswirkungen zu bemerken. Bei Meldepflichten, die nur der Statistik dienen, werde man jetzt die Banken so weit wie möglich entlasten. „Die Banken sind stabil, ein stabiler Partner in der Krise“, versicherte auch er.

Holzmann verwies zudem auf die bereits getroffenen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank. Es werde sicher weitere Maßnahmen geben, wenn es dieser bedarf. „Wenn notwendig, werden sicher die nächsten Schritte folgen.“

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