Graz als Geisterstadt

„Jeder kann und muss seinen Beitrag leisten“

Steiermark
15.03.2020 13:09

Ein Lokalaugenschein in der Grazer Innenstadt: Viele Geschäfte waren am Samstag bereits zu, in der Herrengasse gab es gespenstische Leere. Viele Unternehmer und Passanten sind dennoch optimistisch.

Montag heißt es für die meisten Geschäfte auch in der Grazer Innenstadt: Rollbalken runter! Wir nutzten den vorerst letzten Einkaufstag gestern zum Lokalaugenschein.

Nur wenige Passanten unterwegs
Von Hamsterkäufen war da aber weit und breit nichts zu sehen: Straßen, Gassen und Schanigärten waren allesamt fast menschenleer. Nur einige wenige Passanten waren auf Shopping-Tour unterwegs, obwohl es teils verlockende Ausverkäufe gab: minus 20 Prozent, minus 50, ja sogar bis zu minus 75 Prozent!

Schon Freitagabend sperrte Juwelier Klaus Weikhard zu: „Jeder kann und muss nun seinen Beitrag leisten. Und Schmuck zu kaufen ist wohl aktuell nicht das größte Anliegen der Menschen.“

Die letzten Würstel verkaufen
Ob er am Samstag vorerst seine letzten Würstel verkauft hat, weiß Gerd Gutmann, Standler am Hauptplatz, noch nicht: „Wenn alles rundherum zu ist, wird sich nicht viel abspielen. Ich schau mir das am Montag an. Aber das Ganze ist höhere Gewalt, die Sperren müssen sein.“

Ähnlich sieht das auch Christof Heissenberger (Frankowitsch). Wo ansonsten Tausende Brötchen über den Ladentisch gehen, waren es gestern ein paar Dutzend. „Wir setzen jetzt mehr auf Abholung und Zustellung. Natürlich trifft uns die Krise schwer, aber wir kämpfen weiter, werden auch alle Mitarbeiter halten. Aber wir hoffen natürlich, dass möglichst bald wieder Normalzeit herrscht.“

Unterschiedliche Meinungen bei Passanten
Unter den Passanten wurde fast ausschließlich über die aktuelle Lage diskutiert: Von „das Ganze ist übertrieben“ über „die Informationen der Regierung sind richtig und wichtig“ bis hin zu „die Situation ist schon beklemmend“ oder „wir müssen jetzt eben alle zusammenhalten“ ging die Bandbreite der Meinungen.

Spannend war auch der Blick auf die verschiedensten Plakate und Hinweistafeln: „Wir bleiben bis 3. 4. zu Hause.“ - „Desinfektionsmittel ausverkauft.“ - „Bitte draußen anstellen, nur einzeln eintreten.“ - „Wir wünschen Euch und Euren Familien viel Gesundheit - und passt auf Euch auf.“

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