In Corona-Krise

Die Hoffnungen und Sorgen der Salzburger

Salzburg
15.03.2020 10:03

Die Altstadt ist wie leer gefegt, Restaurants geschlossen, nur vereinzelt sitzen Gäste in den Cafés: Das Coronavirus hat das gesamte öffentliche Leben in Salzburg gedämpft.

„Spazierengehen dürfen wir ja zum Glück noch„, ruft eine ältere Dame einer Bekannten in der Brunnhausgasse im Nonntal zu. Bei einem Lokalaugenschein in der Salzburger Altstadt wird schnell klar: Corona ist das Gesprächsthema Nummer eins.

So auch im Café 220 Grad. Wenige Gäste sitzen auf den Bänken. „Normalerweise stehen die Leute an Samstagen Schlange. Jetzt bleiben viele Besucher aus, die Stimmung ist gedämpft. Merklich gestiegen ist aber der Verkauf von Kaffeebohnen für den Eigenbedarf zuhause“, schildert Chefin Margret Macheiner. Wie sich die vorgezogenen Öffnungszeiten auf 15 Uhr auf den Umsatz auswirken, lasse sich aus heutiger Sicht noch nicht abschätzen.

Traditionsbetriebe müssen schließen

Anders ist die Lage bei zahlreichen Salzburger Lokalen und Traditionsbetrieben: „Wir müssen zumachen. Bei diesen Öffnungszeiten müsste ich meine 26 Mitarbeiter Teilzeit anstellen, was ein finanzielles Fiasko für alle bedeuten würde. Außerdem bleiben die Gäste aus“, sagt Klaus Hohensinn, Wirt im Gasthaus Zwettler’s. Überrascht sei Hohensinn aber nicht wirklich gewesen. „Ich habe mir schon gedacht, dass die Maßnahmen in diese Richtung gehen werden.“

„Ich bleibe optimistisch“

Kein Einzelschicksal: Auch der Zirkelwirt, die Andreas Hofer Weinstube und das Restaurant S’Nockerl im Elefant machen dicht. Optimistischer bleibt Walter Schindecker, Chef im Pfeiferstüberl am Papagenoplatz: „Ich lasse ab Montag von 11 bis 15 Uhr offen und schau, wie sich die Lage weiterentwickelt.“ Deutlich spüre er aber, dass die Unis geschlossen sind. Auch die Mitarbeiter der Landesregierung, die oft kamen, bleiben nun aus. „Man kann  momentan eh nur abwarten“, so Schindecker.

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In den letzten zwei Tagen war bei uns in der Bäckerei viel los. Wir sind auf alles gut vorbereitet. Die Silos des Müllers sind voll.

Sepp Funder, Chef der gleichnamigen Bäckerei im Nonntal.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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