LH Kaiser zu Corona

„Jede und jeder muss Verantwortung wahrnehmen“

Kärnten
12.03.2020 12:43

Landtagspräsident Reinhart Rohr ließ Donnerstag nach einer Präsidiale und der Zustimmung aller Parteien eine Änderung der Tagesordnung zu, damit LH Peter Kaiser, LHStv.in Beate Prettner und Günther Wurzer, Leiter der Gesundheitsabteilung des Landes, eine aktuelle Information zu Maßnahmen und deren Notwendigkeiten rund um das Coronavirus an alle Kärntner Abgeordneten weitergeben konnten.

„Seit gestern 18 Uhr haben wir es auf Grund der Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation beim Coronavirus mit einer Pandemie zu tun. Das bedeutet, Corona wurde als eine sich weltweit verbreitende Seuche deklariert“, erklärte Kaiser. Alle seien demnach zum Handeln aufgefordert, alle stünden vor einer ebenso herausfordernden Situation und alle müssten ihr Verhalten zumindest temporär verändern, im Umgang miteinander ebenso wie im Umgang mit sich selbst. „In der aktiven Bekämpfung dieses Virus ist jede und jeder einzelne zu allererst für sich zuständig. Ich appelliere an alle, ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen, die Maßnahmen einzuhalten, verstärkt die Hände zu waschen, um sich und andere zu schützen, damit wir diese schwierige Situation gemeinsam meistern“, so Kaiser.

Hotspot Italien
Für Kaiser wie für Prettner ist Italien mit seiner Corona-Entwicklung der Hotspot. „Wir schätzen, dass Italien rund zwei Wochen vor Österreich liegt, was die Entwicklung und Ausbreitung des Coronavirus betrifft. Daher können wir aus den Erfahrungen in Italien die Schlussfolgerungen für unser Land ziehen. Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die exponentielle Steigerung zu verhindern“, sagte Kaiser. Denn die Ansteckungszahlen belegen, dass die Verbreitung nicht linear, d. h. in einer Woche 1.000 Erkrankungen, in der zweiten Woche 2.000 Erkrankte, sondern exponentiell voranschreite. Das bedeutet, in einer Woche 1.000 Angesteckte, in der zweiten Woche 10.000 Infizierte. „Deshalb handeln wir jetzt in engster Koordination mit EU, Bund, Ländern, Nachbarländern, bis hin zu den Bezirksbehörden, Einsatzorganisationen und Krankenanstalten. Täglich werden neue Informationen gesammelt und bewertet, entsprechend erfolgen die Umsetzung der Maßnahmen und die begleitenden Schritte dazu“, erläuterte Kaiser.

Krankenhäuser erhalten und Grenzen sichern
Prioritäres Ziel sei es, die Krankenhausinfrastruktur in Kärnten in entsprechender Qualität aufrecht zu erhalten und diese zu sichern. „Es ist jeder Tag ein gewonnener Tag, an dem wir keine pandemische Entwicklung in den Spitälern haben“, so Kaiser, der sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sämtlicher Krankenanstalten explizit bedankte. Eine weitere Maßnahme sei die Absage von Großveranstaltungen für über 100 Personen Indoor und über 500 Personen Outdoor. Kaiser betonte, dass die lückenlose Grenzsicherung als weiterer Punkt innerhalb von zwölf Stunden hochgefahren werden konnte. „Kärnten und Tirol tragen die Verantwortung für 8,9 Millionen Österreicher“, wies Kaiser hin. Ein besonderer Punkt sei der Schutz der besonders Gefährdeten. „Die höchste Ansteckungsgefahr geht von der Altersgruppe der 14- bis 30-Jährigen aus. Sie selbst sind am wenigsten gefährdet, übertragen jedoch am meisten. Daher hat der Schutz der über 60-, 65-Jährigen absolute Priorität“, erklärte Kaiser. In diesem Zusammenhang verwies der Landeshauptmann auf eine eingeschränkte Besucherfrequenz in Pflegeheimen und Krankenhäusern, um die Menschen in diesen Einrichtungen zu schützen.

Kinder werden weiterhin betreut
Als weitere drastische Maßnahme, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamten, habe man sich in der Landeshauptleutekonferenz zur Schließung von Schulen, Kindergärten und Krabbelstuben entschlossen, zugleich bleibe aber für die unter 14-Jährigen diese Infrastruktur offen, um die Betreuung der Kinder sicherstellen zu können, die zu Hause nicht beaufsichtigt werden können.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele