Präsidium tagt heute

Forcher nimmt sich selbst aus dem Polit-Rennen

Salzburg
12.03.2020 07:07
Wilde Gerüchte um eine Handgreiflichkeit und gesundheitliche Gründe veranlassten Gerald Forcher zum Äußersten: Er beendete nicht nur sein Dienstverhältnis bei der Gewerkschaft und gab damit den Chefsessel auf, sondern legte am Mittwoch auch sein Landtagsmandat zurück. Die Chance auf die Parteiführung ist dahin.

Gerald Forcher zieht die Konsequenten. Nach seinem Rückzug aus der Gewerkschaft legte Forcher am Mittwoch nach einem klärenden Gespräch mit SPÖ-Landesparteichef Walter Steidl auch sein Landtagsmandat nieder. Forcher habe den Rücktritt selbst angeboten, betonte Steidl. „Es war seine freie Entscheidung. Ich respektiere diesen Schritt, aber natürlich ist das ein schmerzlicher Verlust für uns“, so der rote Oppositionsführer. Auch seine Funktionen im Landesparteivorstand und Landesparteipräsidium dürfte Forcher lossein. Die Präsidien werden heute Abend bei einer Sitzung das weitere Vorgehen sowie die Nachbesetzung des Landtagsmandats klären. Technisch gesehen rückt der nächste Kandidat über die Landesliste nach. Die SPÖ will aber noch keine Namen nennen.

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Es war Gerald Forchers freie Entscheidung, das respektiere ich. Dass er mein Nachfolger wird, ist damit kein Thema mehr.

Walter Steidl, SPÖ-Landesparteichef

Keine Chance mehr auf Steidl-Nachfolge
Forchers Ausscheiden kommt für die SPÖ zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Schon in wenigen Wochen soll die Nachfolge für die Parteiführung feststehen. Mit Jahresende will Walter Steidl ja zurücktreten. Bisher galt Forcher als heißer Kandidat im Rennen um die Parteispitze. Als Vertreter des „rechten Flügels“ innerhalb der Partei war der bissige Gewerkschaftsführer manchen aber stets ein Dorn im Auge. Mit seinem Rückzug scheidet er als Nachfolger aus, wie auch Steidl betont: „Das war im Gespräch kein Thema und wird auch keines mehr sein.“

Über die Hintergründe von Forchers Rücktritt wird diskutiert. Der „Krone“ gegenüber nannte er selbst „gesundheitliche Probleme“ und dass er „schon lange mit dem Gedanken gespielt“ habe. Auch eine handfeste Auseinandersetzung soll es gegeben haben: Bei einer Arbeitstagung im Burgenland soll der 43-Jährige im Zuge eines Streits einem Mitarbeiter ein Tablet an den Kopf gestoßen haben. Gegenüber der „Krone“ bestätigt Forcher den Vorfall, relativiert aber: Er sei deutlich harmloser abgelaufen und nur einer der Gründe. Nun trägt er die Konsequenzen.

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