Herausfordernder Job

Mobile Pflegekraft: „Gott sei Dank gibt es sie“

Steiermark
11.03.2020 09:30

Immer noch keine Einigung in der Sozialwirtschaft: Die Gewerkschaft will eine 35-Stunden-Woche, die Streiks sollen bald ausgeweitet werden. Doch was sagen Pflegekräfte selbst dazu, abseits von Gewerkschaften und Arbeitgebern? Die ,,Krone" hat Margarethe Jöbstl von den mobilen Diensten des Hilfswerks bei einem Hausbesuch begleitet.

Nachdem Anfang März die siebte Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Sozialwirtschaft gescheitert ist, sind Pflegekräfte in ganz Österreich aufgebracht. Sie wollen 35 Wochenstunden bei gleicher Bezahlung, denn der Beruf ist psychisch und physisch sehr belastend. Die Arbeitgeber lehnen die Forderung jedoch vehement ab.

Hinter der Forderung stehen österreichweit etwa 125.000 Beschäftigte, eine davon ist Margarethe Jöbstl. Seit rund sechs Jahren ist sie in Graz für die mobilen Dienste des Hilfswerks unterwegs.

Attraktivität des Berufs soll gesteigert werden
,,Seit vergangenem Jahr gibt es beim Hilfswerk 37 Wochenstunden. Der Beruf ist anstrengend, die Bezahlung oft nicht zufriedenstellend“, erzählt die Pflegerin. Sie ist gerade dabei, den Verband eines älteren Patienten in Graz-Ragnitz zu wechseln: ,,Wir tragen viel Verantwortung.“

Die Arbeitgeberseite spricht oft von einem Mangel an Pflegekräften, der die Arbeitszeitverkürzung unmöglich machen würde. ,,Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen würde aber auch zur Attraktivität des Berufs beitragen", zeigt sich Jöbstl überzeugt.

Angehörige werden entlastet
So bald wird es aber nicht zu einer Einigung kommen, glaubt die Pflegerin: ,,Der Weg zur 35-Stunden-Woche wird wohl ein schrittweises Annähern.“ Als mobile Pflegekraft ist sie immer unterwegs, führt Aufnahmegespräche, dient als Bezugsperson für Klienten und hilft bei Terminen, Einkäufen und im Haushalt. Das soll auch Angehörige entlasten.

Der Patient, den Jöbstl gerade versorgt, freut sich über die Anwesenheit der Pflegerin: ,,Gott sei Dank gibt es solche Einrichtungen. Ohne sie würde es bei mir ganz anders ausschauen." Für seine Frau wäre die Pflege viel zu viel Arbeit, so spart er sich zudem mühsame Fahrten durch die Stadt: ,,Es ist viel lockerer!“

Julian Strassegger
Julian Strassegger
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