2 und 4 Jahre Haft

Trafik-Überfall war eine „Dummheit“

Salzburg
10.03.2020 13:36

Es war eine „dumme Tat“, da sind sich alle Personen im Verhandlungsaal 401 des Salzburger Landesgerichtes einig: Beim Prozess ging es um einen bewaffneten Raubüberfall auf eine Trafik in Salzburg-Maxglan. Am 26. November hatten sich zwei junge Männer (22, 23) entschlossen, das Lokal zu überfallen. Jeweils mit einer Gaspistole und einer Softgun betraten sie abends das Lokal. Beide Vermummten bedrohten die Angestellte, einer schrie: „Tu das Geld her, nur die Scheine“. Doch der andere war nervöser, drückte sogar „unabsichtlich“ ab. Jetzt vor der Richterin zeigen sich beide Vorbestraften reuig, entschuldigten sich mehrfach - auch direkt beim Opfer. Urteile: 4 Jahre Haft für den 22-Jährigen, zwei Jahre für den 23-Jährigen. Teils nicht rechtskräftig.

Beide Angeklagten kommen aus schwierigen Verhältnissen: Der Tschetschene (22) kam vor zehn Jahren aus einem Krisengebiet nach Österreich und fiel schon mehrfach strafrechtlich auf. Drei Vorstrafen scheinen im Register auf. Er ist überhaupt erst drei Wochen vor dem Überfall bedingt aus der Strafhaft entlassen worden: „Ich wollte mich eigentlich bessern“, meinte er auf Richterin-Nachfrage. Sein Komplize, ein Salzburger (23), hat 12.000 Euro Schulden und eine Vorstrafe. Beiden wirft Staatsanwanwältin Sabine Krünes das Verbrechen des schweren Raubes vor. Beide Verteidiger, Dominik Öllerer und Katharina Steger, betonten, dass sich ihre Mandanten „schuldig bekennen“ werden: Öllerer sprach von einer „Spirale“ in der der Angeklagte gefangen sei, ein „soziales Netz fehle“. Laut Steger handelten sie „aus massiver Geldnot“. Beiden tue es „wahnsinnig leid“. 

Opfer sprach unter Tränen

In der Tat legte beide gegenüber Richterin Anna Sophia Geisselhofer ein Geständnis ab. Der Tschetschene meinte, dass es eine „Dummheit“ und eine „Notlösung“ war, da er auf der Straße lebte und Geld brauchte. Man habe nicht darüber nachgedacht, sondern es „schnell, schnell“ gemacht, ergänzt der Österreicher. Er hatte auch beim Überfall geschossen: „Unabsichtlich, ich hatte eine zittrige Hand“, erklärte der 23-Jährige. Danach durfte das Opfer kurz Worte an die Räuber richten: „Ihr könnt jetzt mal nachdenken, was ihr mir und meiner Familie angetan habt“, sagte sie während Tränen über ihr Gesicht liefen. „Es tut mir leid“, zeigten sich beide sichtlich getroffen.

Unbedingte Haftstrafen

Vier Jahre Haft für den Tschetschenen, zwei Jahre für den Österreicher: So lauteten die teils rechtskräftigen Urteile des Schöffensenats. Allesamt unbedingt. Zudem muss der Tschetschene noch sieben Monate aus einer bedingt nachgesehenen Strafe absitzen. Opfer-Anwalt Stefan Rieder bekam 5000 Euro Teil-Schmerzengeld für die Trafikantin zugesprochen. 

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