Lawine am Dachstein:

„Das war das schlimmste Unglück seit Langem“

Steiermark
10.03.2020 06:00

Weiterhin steckt den Einsatzkräften das Lawinenunglück - fünf Tschechen starben dabei, wir berichteten - in den Knochen. Es war das Schlimmste seit 1954; damals kamen am Dachstein zehn Schüler und drei Lehrer ums Leben. Allein am Sonntag gingen in der Steiermark zwölf Schneebretter ab.

„Das war das schlimmste Unglück am Dachstein seit dem Jahr 1954“, erzählt Michael Miggitsch, Leiter der steirischen Bergrettung im Gespräch mit der „Steirerkrone“. Damals, am 15. April, einem Gründonnerstag, wurden zehn Schüler und drei Begleitlehrer von einem Schneesturm überrascht. Sie erfroren hilflos.

Gruppe wollte auf den Hohen Dachstein
Lawinenwarnstufe drei herrschte am vergangenen Sonntag, als Marek V. (46), seine Verlobte Andrea G. (37) und ihre Bekannten Iveta S. (30), Dagmar L. (27) und Lukas Z. (28) sich mit ihren Schneeschuhen auf dem Weg zum Hohen Dachstein machten – trotz Lawinenwarnung wegen der starken Schneeverwehungen vom erfahrenen Hüttenwirt Wilfried Schrempf.

Ein schlimmer Tag für die Einsatzkräfte
Gegen 9.15 Uhr trat die Gruppe ein Schneebrett los, zudem dürften sie auch zu wenig Sicherheitsabstand eingehalten haben. Alle fünf wurden verschüttet und konnten trotz des sofortigen Einsatzes der Retter nur tot geborgen werden. „Das war ein ganz schlimmer Tag für uns alle“, resümiert Miggitsch, „wir eruieren jetzt, wer von den Kollegen eventuell Unterstützung beim Verarbeiten braucht.“

Übrigens: Im gesamten Winterverlauf gingen in der Steiermark nur 28 registrierte Lawinen ab – zwölf davon alleine am Sonntag! Inklusive jener verheerenden am Dachstein waren es 13, an denen die steirischen Bergretter beteiligt waren.

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