Operationen verschoben

Coronavirus: Ärzte im Ruhestand sollen aushelfen

Salzburg
10.03.2020 07:00

Einige Operationen an Krankenhäusern mussten schon verschoben werden. Am Uniklinikum rüstet man sich für eine Verschärfung der Situation. Ärzte im Ruhestand sollen dem Personal dort im Notfall zur Seite stehen.

Dass nicht akute Operationen verschoben werden, ist vorherzusagen“, meint Christoph Fürthauer von der Ärztekammer. Der Hausarzt schätzt, dass das Coronavirus die Pläne der Spitäler noch gehörig durcheinanderwirbeln wird. „Natürlich ist es ein Unterschied, ob eine Notoperation ansteht, oder ob man sich seinen Hammerzeh operieren lässt“, erklärt Fürthauer.

Der niedergelassene Arzt und NEOS-Landtagsabgeordneter Sebastian Huber weiß bereits von solchen Fällen zu berichten. „Mir haben vereinzelt Patienten geschildert, dass sie am Uniklinikum auf OPs warten mussten.“ Das sei zwar ärgerlich, die Akutversorgung, sei jedoch nicht gefährdet, beruhigt Huber. Notoperationen fänden auch weiterhin statt, ist sich der Arzt sicher. Derzeit sind drei britische Touristen wegen einer Corona-Infektion auf der dritten Medizin des Uniklinkums untergebracht.

Ärzte im Ruhestand sollen aushelfen
Sollte sich die Situation dort zuspitzen, sei man jedoch gewappnet, versichert Richard Greil, Chef der dritten Medizin am Uniklinikum. „Wir bereiten uns natürlich darauf vor und planen, was passieren muss wenn die Infektionspatienten ansteigen“, sagt Greil. Er spricht von mehreren Maßnahmen. „Wir sind derzeit in Gesprächen mit der Ärztekammer, damit nicht aufnahmepflichtige Patienten im Bedarfsfall von Hausärzten versorgt werden.“

Auch der Einsatz von Medizinern im Ruhestand und ein vorgezogener Abschluss von Pflegeschülerinnen, die bereits am Ende der Ausbildung stehen, gehöre zum Plan. „Das wäre insofern eine Lösung, weil wir dann nicht Personal woanders abziehen müssen“, erklärt der Infektionsexperte. Er rechnet zudem mit einer speziellen Quarantäneeinrichtung für in Salzburg gestrandete Corona-Fälle. Das Land will noch mit Ende dieser Woche eine solche Station für Patienten aus dem Ausland oder den Nachbarbundesländern organisieren. „Wo genau, wissen wir aber noch nicht“, so Greil.

Das Unfallkrankenhaus, verweist in der Sache um OP-Verschiebungen nur auf eine Stellungnahme des Betreibers, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt. Aufgrund der derzeitigen Situation „wird die Anzahl der elektiven - also geplanten, nicht akuten - Eingriffe bis auf Weiteres, nach genauer Einzelfallüberprüfung, begrenzt“, heißt es dort.

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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