Coup mit Atemmasken

„Corona-Banditen“ erbeuten 250.000 US-Dollar

Ausland
09.03.2020 15:48

Abzocke und Betrug mit Atemmasken ist in der aktuellen Coronavirus-Krise leider schon fast alltäglich geworden, jetzt kommt es aber auch schon zu Verbrechen, die zumindest indirekt von der Angst der Menschen vor einer Ansteckung profitieren. So ist es in den USA am vergangenen Wochenende bewaffneten Räubern dank Atemmasken gelungen, auf der einzigen Rennstrecke in New York City mit rund 250.000 US-Dollar Beute davonzukommen.

Drei Arbeiter auf der Aqueduct Racetrack im New Yorker Stadtteil Queens transportierten am vergangenen Samstagabend Hunderttausende Dollar in bar, als sie von zwei bewaffneten Männern angesprochen wurden, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf die Polizei. Die Diebe machten sich mit mehr als 200.000 Dollar aus dem Staub - teilweise ermöglicht durch das Tragen chirurgischer Masken, um ihre Identität zu verbergen.

Unauffällige Verkleidung dank Atemmasken
Die Atemmasken wären an Orten wie einer Rennstrecke eigentlich sehr auffällig, angesichts der aktuellen Coronavirus-Epidemie - in den USA gibt es nach Angaben der „New York Times“ von Montag derzeit mehr als 500 bestätigte Infektionen - konnten die Banditen aus den Atemmasken einen entscheidenden Vorteil für ihren Coup herausschlagen. Denn die Atemmasken werden, entgegen dem Anraten zahlreicher Experten, auch in den USA als vermeintliche Schutzmaßnahme gegen das Virus getragen.

So auch auf der Rennstrecke in Queens, wie Besucher gegenüber dem Blatt sagten. Mehrere Gäste hätten sie demnach am vergangenen Wochenende auch auf der Aqueduct Racetrack getragen. „Ich denke, viel mehr Menschen tragen die Masken aus Angst“, sagte George Donate, der jedes zweite Wochenende auf der Rennstrecke ist. Diese Tatsache dürften die Räuber ganz bewusst ausgenutzt haben, und bei ihrem Coup auf die Atemmasken gesetzt haben.

Die drei Arbeiter, ein Angestellter der Rennstrecke und zwei unbewaffnete Sicherheitskräfte, hatten das Geld vom Spielbereich in einen Safe befördert, als sich die Rennstrecke am Samstagabend schon auf die Schließung vorbereitete, teilte die Polizei mit. Die maskierten bewaffneten Männer, ganz in Schwarz gekleidet, sprachen die Arbeiter in einem Flur an und zwangen sie mit vorgehaltener Waffe in einen Raum. Dort nahmen die Räuber den Männern die Handys weg, bevor sie mit dem Bargeld das Weite suchten.

Alles deutet auf einen Insider-Job hin
Die Polizei schätzt, dass die bewaffneten Männer mit 200.000 bis 270.000 US-Dollar davongekommen sind, bevor die Arbeiter um exakt 22.22 Uhr Alarm schlugen. Auf der Suche nach den Tätern, müsse die Polizei dem Bericht zufolge möglicherweise nicht weit schauen. Denn die Ermittler glauben, dass der Überfall ein Insider-Job war - und sie untersuchen bereits, warum sich mehrere Angestellte in der Nacht des Verbrechens krankgemeldet haben, so ein Polizeibeamter.

Ein Insider-Job wird auch deshalb vermutet, weil die Täter sehr gut über den Ablauf des Geldtransports Bescheid wussten und genau jenen Ort und Zeitpunkt wählten, wo ihnen keine bewaffneten Wachen in die Quere kommen konnten. Denn die Wachen im Tresorraum und im Büro sind laut einem von der „New York Post“ befragten Angestellten sehr wohl bewaffnet. Aber just jene Wachmänner, „die das Geld in den Tresor eskortieren, haben keine Waffe", so der Angestellte. „Es musste jemand sein, der mit dem Ablauf hier vertraut war ", fügte er hinzu.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele