Schneebrett ausgelöst

5 Tote am Dachstein: Alpinisten riskierten zu viel

Oberösterreich
09.03.2020 15:00

Es war eindeutig Eigenverschulden, dass eine fünfköpfige Schneeschuhgruppe aus Tschechien am Sonntag auf dem Hohen Dachstein bei Hallstatt ums Leben kam. Die zwei Männer (28, 46) und drei Frauen (27, 30, 37) aus dem Bezirk Brünn hatten Warnungen missachtet und ein Schneebrett losgetreten.

Der Wirt der Seethalerhütte hatte Sonntagfrüh erfolglos versucht, die fünf Tschechen von ihrer Schneeschuhtour abzuhalten. Marek V. (46), dessen Verlobte Andrea G. (37) und deren Bekannte Iveta S. (30), Dagmar L. (27) und Lukas Z. (28) wollten trotz Lawinenwarnstufe 3 und starker Schneeverwehungen mit Schneeschuhen und Kletterausrüstung über den Hallstätter Gletscher zum Wandfuß des Dachsteins marschieren und diesen besteigen.

Schneebrett losgetreten, das alle erfasste und verschüttete
„Sie hatten weder Lawinenverschütteten-Suchgeräte oder Schaufeln noch Sonden dabei“, sagt ein Ermittler. Gegen 9.15 Uhr traten sie unterhalb der Randkluft ein Schneebrett los, das alle fünf erfasste und bis zu einem Meter tief verschüttete. Die Gruppe dürfte auch zu wenig Sicherheitsabstand eingehalten haben.

Opfer konnten erst nach zweistündiger Suche gefunden werden
Unbeteiligte Zeugen versuchten vergeblich, die Verschütteten mit Suchgeräten zu lokalisieren. Obwohl binnen 15 Minuten Rettungskräfte vor Ort waren, gelang es erst nach etwa zwei Stunden, die Opfer mithilfe von Lawinenspürhunden zu finden. Die fünf Tschechen waren aber bereits tot. Die Ermittlungen dazu sind so weit abgeschlossen.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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