Gemeinderatswahl

Aufbruchstimmung soll das Murtal beflügeln

Steiermark
09.03.2020 16:49

In Judenburg will die ÖVP die Absolute der SPÖ brechen, während in Knittelfeld ein neuer Ortschef seine erste Wahl schlägt. Und in Hohentauern geht ein „Routinier“ ins Rennen.

Abwanderung. Das ist ein Thema, das die meisten Politiker aus dem Murtal nicht mehr als Gesprächseinstieg mit Bürgern und Journalisten wählen. Zu oft wurde der Bezirk in den letzten Jahren mit dieser schwierigen Problematik in Verbindung gebracht - und zu selten wurde von Aufbruch, Innovation und Tatkraft in der Region geredet. Davon aber soll jetzt gesprochen werden. Und von politischen Köpfen, die das Murtal in den nächsten Jahren weiter voranbringen wollen.

In Hohentauern geht ein „Tourismus-Dinosaurier“ - so bezeichnet er sich im „Krone“-Gespräch selbst - ins Rennen. Und zwar nicht, um den Bürgermeistersessel zu erobern, sondern mit seiner eigenen Liste einen Sitz im Gemeinderat zu ergattern. Vor 60 Jahren ist Erich Moscher schon (für die ÖVP) angetreten, jetzt will es der 79-Jährige noch einmal wissen. „Ich will in der Ortsentwicklung mitentscheiden und eine starke Kontrollfunktion ausüben“, gibt sich der Besitzer eines Skilifts und anderer touristischer Einrichtungen kämpferisch.

Nur eine Ortschefin in 20 Gemeinden
Die einzige Bürgermeisterin im 20-Gemeinden-Bezirk, Eva Leitold, will an ihre bisherigen 17 Jahre als Ortschefin von Kobenz noch weitere dranhängen. Ob sie es als Frau schwerer habe, sich in der Kommunalpolitik auf die Füße zu stellen? „Vielleicht in Baufragen, bei familiären Angelegenheiten tue ich mir sicher leichter“, schmunzelt Leitold. Bei der Wahl treten übrigens erstmals KPÖ und Grüne an.

Harald Bergmanns Start als rote Nummer eins von Knittelfeld war nicht ganz leicht, der Abgang von Gerald Schmid kam überraschend. Die Absolute halten, das ist das Wahlziel des Bürgermeisters - „wir wollen die Menschen davon überzeugen, dass wir die besten Ideen für Knittelfeld haben“, zeigt sich Bergmann optimistisch. Er möchte der Bildungslandschaft in den kommenden Jahren einen neuen Anstrich geben - 15 Millionen Euro sollen investiert werden.

Spannender Urnengang in Bezirkshauptstadt
Spannend wird der kommunale Urnengang in Judenburg. Bei der letzten Gemeinderatswahl reichte es für die Stadtroten knapp für die absolute Mehrheit. „Wir gehen davon aus, dass wir sie auch halten werden“, ist Bürgermeister Hannes Dolleschall (SPÖ) zuversichtlich. Der große Herausforderer ist aber ÖVP-Spitzenkandidat Norbert Steinwidder. Nach der Wahl will sich Hannes Dolleschall zuerst um leer stehende Gebäude in der Stadt, deren Einwohnerzahl knapp unter 10.000 gerutscht ist, kümmern.

Gernot Lobnig (SPÖ) hat den Bürgermeistersessel eingenommen, als Fohnsdorf häufig in den Schlagzeilen war. Aber nicht mit positiven Meldungen - Stichwort Therme und Finanzen. „Die Amtsübernahme im Jahr 2015 war sehr hart. Es gab Verunsicherung in der Bevölkerung und der Gemeinderat war zerstritten. Mein Ziel war eine Imagepolitur von Fohnsdorf“, sagt Lobnig. Die ist gelungen, danach gab es auch mehr Zuzug in die Gemeinde.

Bei allen der 3650 Haushalte in Zeltweg will Günter Reichhold (SPÖ) bis zur Wahl angeklopft haben. „An einem Nachmittag hab’ ich sogar 294 Türen und 77 Stockwerke geschafft“, keucht der Bürgermeister, als er ein weiteres Treppenhaus erklimmt. Zukunftsthema in Zeltweg: ein Bildungscampus.

In Pölstal gibt es eine spannende Ausgangslage für „Titelverteidiger“ Bürgermeister Alois Mayer (ÖVP): Erstmals treten nämlich die Neos an.

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