Analyse von Petzner

„Dancing Stars“: Lachsalven als Lärmbelästigung

Adabei
08.03.2020 05:45

Wenn selbst herzhaftes Lachen zur nervraubenden Tortur wird, dann haben Sie wohl wie ich die Auftaktshow der neuen Staffel von „Dancing Stars“ Freitagabend im ORF gesehen und wissen auch, wessen Lachen gemeint ist: das der russischstämmigen Opernsängerin Natalia Ushakova. 

Anfangs amüsant, weil derart auffällig, wendeten sich deren stetig länger gewordenen Lachsalven alsbald zur unerträglichen Lärmbelästigung für das Publikum.

Emotionale Erfrierungserscheinungen
Beim Auftritt von Sängerin und Schauspielerin Edita Malovčić drohten dagegen wiederum emotionale Erfrierungserscheinungen bei manch Zuseher. Die ließ zwar mit Profitänzer Florian Vana rote Rosen der Knef auf das Tanzparkett regnen, abseits davon sprossen aber nur lauter Eisblumen, so „cool“ gab sich Malovčić, wie es Moderatorin Weichselbraun bezeichnete, in Wahrheit jedoch nichts anderes als die Worte charmelos und herzbefreit verdiente.

Wer diesen Kälteschock ohne gröbere Blessuren seiner Gefühlswelt überstanden hatte und zuvor auch von einem Hörsturz als unmittelbare Folge der Ushakova-Lachanfälle verschont geblieben war, der war dafür beim letzten auftretenden Paar des Abends vielleicht kurzzeitig irritiert. Denn der Mann, den wir beim Training als Raphael mit Tanzprofi Dimitar Stefanin üben sahen, diesen Raphael sahen wir live im Ballroom als Frau mit dem klingenden Namen Tamara Mascara auftreten und tanzen. Rapahel ist also Drag Queen von Beruf.

Wertvolle Sendezeit verschenkt
Dazwischen trat Silvia Schneider noch schnell den Beweis an, dass der Beruf der TV-Moderatorin nicht zwangsläufig heißt, vor der Kamera auch immer das Richtige zu sagen und zu tun. In den Talks verschenkte sie wertvolle Sendezeit damit, gezählte dreimal vom selben abgebrochenen Kindheitstraum einer Tänzerin zu erzählen, um dem dann zweimal noch hinterherzuschieben, Tanzen als Profisport betrieben zu haben.

Promitänzerin, Profitänzerin und Kindertraum in einem? Autsch, der Spagat geht sich irgendwie nicht aus! Was sich jedenfalls ausgegangen ist, ist, dass alle, die „Dancing Stars“ immer schon viel mehr als einen Tanzwettkampf sahen, voll auf ihre Rechnung gekommen sind.

Hohes Level
Selten wurde schon in der ersten Runde auf derart hohem Level getanzt wie bei dieser Staffel. Das zeigte sich schon zu Beginn beim ersten Paar des Abends, Skistar Michi Kirchgasser mit Profi Willi Gabalier. Viel zu lachen gab es dafür aber nicht, denn der Spaßfaktor war mehr als gering.

„Schrittmacher“ Stefan Petzner, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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