„Zu spät zur Party“

Junge Generation: Hohe Wohnkosten und Wettbewerb

Österreich
07.03.2020 06:00

Meine Kinder sollen es mal besser haben als ich! - Das ist wohl das Bestreben aller Eltern. Doch die Millennials, alle die zwischen 1982 und 1996 geboren sind, haben einen schweren Berufseinstieg und können sich kaum Eigentum leisten. Oder wie es Autor Lukas Sustala mit seinem neuen Buch ausdrückt: Sie kommen „Zu spät zur Party“ (20€ im Ecowin Verlag), auf der die Babyboomer-Generation hitzig gefeiert hat.

„Krone“: Woher kommt der Titel „Zu spät zur Party“?
Lukas Sustala: Millennials, die gerade seit der Finanzkrise im Jahre 2008 im Beruf Fuß gefasst haben, stehen vor der Herausforderung: mehr Wettbewerb im Job und höhere Wohnkosten. Die Eltern dieser Generation hatten einen leichteren Berufseinstieg und mehr Wachstum zu verteilen. Sie konnten auf der Party feiern.

Was muss passieren, damit der Satz „Meine Kinder werden es besser haben als ich“ wieder stimmt?
Die junge Generation braucht Investitionen und glaubwürdige Versprechen in Zeiten von Digitalisierung und niedrigem Wachstum. Damit sie optimistisch in die Zukunft blickt, Familien gründet. Die Politik darf dafür nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir leben länger und Österreich wird im Schnitt älter - dieser Wandel ist Chance und Herausforderung zugleich. Wer Sozialstaat und Pensionssystem nicht dafür fit macht, macht aus der Chance ein Problem.

Welche Vorteile haben Millennials gegenüber ihren Eltern?
Vieles ist heute einfacher. Die Jugend ist mit dem Internet aufgewachsen und kann so leicht Medien konsumieren und weltweit kommunizieren wie nie zuvor. Sie hat auch mehr Möglichkeiten günstiger und unkomplizierter zu reisen und sich schnell zu bilden. Mit drei Klicks können heute Vorlesungen von internationalen Elite-Unis im Internet besucht werden. Anderes ist schwieriger geworden: der Berufseinstieg ist krisenbedingt härter, Wohnen ist teurer geworden und die Anforderungen im Job sind größer als im Vergleich zu den Babyboomern.

Sie selbst sind Jahrgang 1986 und zählen damit zur Krisengeneration. Wie ist ihre Überlebensstrategie?
Möglichst viel ausprobieren und alle Chancen ergreifen. Ich habe früh neben dem Studium gearbeitet und immer versucht, mich breit aufzustellen, in der Selbstständigkeit und im Studium. Als ein britischer Finanzverlag etwa über Twitter einen Autor suchte, habe ich das genauso versucht, um Erfahrung bei einem ausländischen Medien-Startup sammeln zu können.

Interview: Katharina Pirker, Kronen Zeitung

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