Wegen Corona-Krise

AUA schickt Mitarbeiter in Kurzarbeit

Österreich
06.03.2020 17:09

Die österreichische Fluglinie Austrian Airlines (AUA) schickt aufgrund der Coronavirus-Krise Mitarbeiter - frühestens ab 1. April - in Kurzarbeit. „Wir haben soeben beim AMS den Antrag auf Kurzarbeit eingereicht“, bestätigte AUA-Sprecher Peter Thier am Freitagnachmittag einen „Krone"-Bericht. „Wir werden uns jetzt mit dem Betriebsrat zusammensetzen, um die Details für unsere 7000 Mitarbeiter zu besprechen.“ Umfang, Ausmaß und Dauer werde man mit dem Betriebsrat vereinbaren. 

Jetzt müsse geklärt werden, welche Form der Kurzarbeit für welche Beschäftigungsgruppe sinnvoll sei, sagte Sprecher Thier. „Es kann Beschäftigungsgruppen geben, die eine stärkere Kurzarbeit machen als andere.“ Zeitpunkt, Umfang, Ausmaß und Dauer müssten noch vereinbart werden. „Das werden wir in den nächsten zwei Wochen mit dem Betriebsrat besprechen.“ Frühestmöglicher Zeitpunkt sei der 1. April, „das ist unser Ziel“.

„Wir können und wollen das nur gemeinsam mit dem Betriebsrat machen“, betonte Thier. Die Austrian Airlines haben für das fliegende und für das Bodenpersonal unterschiedliche Betriebsräte. Man werde die Marktlage weiter genau beobachten, „die Nachfrage geht derzeit extrem stark zurück aufgrund der Verunsicherung durch die Verbreitung des Coronavirus“, hieß es seitens der Fluglinie.

Die niederösterreichische Landesregierung sei wegen der angekündigten Kurzarbeit in Gesprächen mit der AUA und dem AMS, teilten die Landesräte Martin Eichtinger und Jochen Danninger (beide ÖVP) am Freitagnachmittag mit. Sie äußerten zudem die Hoffnung, dass die Personalmaßnahmen nach Abklingen der Coronavirus-Welle „wieder für reguläre Beschäftigung (bei der Airline, Anm.) sorgen“.

Lufthansa verringert Kapazität um bis zu 50 Prozent
Auch bei der AUA-Mutter Lufthansa machen sich die Buchungseinbrüche aufgrund des Coronavirus immer stärker bemerkbar. Der Vorstand entschied deshalb am Freitag, die angebotene Flugkapazität noch stärker als bisher geplant zu verringern. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Nachfrage sollen bis zu 50 Prozent der Flüge gestrichen werden. Die Maßnahme dient dazu, die finanziellen Folgen des Nachfrageeinbruchs zu verringern, und ergänzt die „geplanten Sparmaßnahmen im Personalbereich“.

AUA bietet kostenloses Umbuchen von Flügen an
Am Freitag zu Mittag bot die AUA den Kunden die Möglichkeit, kostenlos ihre Flüge umzubuchen, wenn sie diese noch im März buchen. Alle Tickets, unabhängig vom Preis, können einmal ohne Gebühr auf ein alternatives Datum bis zum 31. Dezember umgebucht werden, wenn sie bis zum 31. März neu gebucht werden, teilte die Lufthansa-Tochter mit. Die Regel gilt für die ganze Lufthansa-Gruppe.

Teil der AUA-Flotte bleibt vorläufig am Boden
Schon am Mittwochabend war bekannt worden, dass aufgrund der weltweiten Corona-Epidemie vorübergehend 14 von 82 Flugzeugen der Flotte am Boden bleiben müssen. Dies gelte zunächst einmal für den Monat März. 

Kurzarbeit bei der AUA gab es schon 2008
Bereits 2008 hatte die AUA Mitarbeiter in die Kurzarbeit geschickt. Dabei mussten sie 80 Prozent der Arbeitszeit ableisten und bekamen dafür ein Entgelt von 90 Prozent bzw. 90 Prozent Arbeitszeit für 95 Prozent des Gehalts. Wobei die AMS-Förderung die Differenz zum vollen Entgelt weitestgehend abdeckte, so die AUA. Lehrlinge, Teilzeitangestellte (bis zu 50 Prozent Normalarbeitszeit) und Arbeitnehmer mit einem Einkommen bis zu 1100 Euro waren damals von der Kurzarbeit ausgeschlossen.

Bereits am Donnerstag strich die AUA auch ihre Israel-Flüge ab Wien. Dasselbe galt auch für die Billigairlines WizzAir und Laudamotion.

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