„Illegale Migration“

Griechenland schränkt Schiffsverkehr um Inseln ein

Ausland
06.03.2020 10:40

Da die Flüchtlingszahlen in den vergangenen Tagen deutlich angestiegen sind, hat die griechische Regierung Beschränkungen für den Schiffsverkehr rund um die Ägäisinseln Lesbos und Samos erlassen. Mit dieser Maßnahme möchte Griechenland die „illegale Migration über das Meer bekämpfen“, teilte das Verteidigungsministerium in Athen am Donnerstag mit.

Aus Regierungskreisen war zu vernehmen, dass 1700 Flüchtlinge auf den Inseln angekommen seien, seit die Türkei die Grenzen zur Europäischen Union geöffnet hat. Die Beschränkungen des Schiffsverkehrs sollen zunächst einmal bis zum 12. März gelten.

Beschränkung für kleine Schiffe und Boote
Diese Regelung soll hauptsächlich für kleine Schiffe und Boote gelten, die oft von Flüchtlingen benutzt werden, um aus der Türkei kommend eine der griechischen Inseln zu erreichen. An der schmalsten Stelle, der Meerenge von Mykali, trennt das türkische Festland und Samos lediglich eine Distanz von 1,7 Kilometern. Diese trotz der geringen Entfernung gefährliche Route, nehmen Flüchtlinge immer wieder in teilweise kleinen Schlauchbooten auf sich, um die Ägäisinsel zu erreichen.

Wegen der Eskalation des militärischen Konflikts in Nordsyrien hält die Türkei seit vergangenem Samstag Flüchtlinge nicht mehr davon ab, in die EU zu gelangen und hat außerdem 1000 zusätzliche Polizisten an die Grenze zu Griechenland geschickt. Die Inseln Lesbos und Samos gehören ebenso wie andere Inseln in der Region zu den Hauptzielen von Flüchtlingen.

Fast 40.000 Flüchtlinge auf den Inseln
Bereits jetzt sitzen auf fünf griechischen Ägäisinseln mehr als 38.000 Asylsuchende unter von Hilfsorganisationen als unmenschlich bezeichneten Zuständen in überfüllten Lagern fest. Tatsächlich sind die Lager nur für rund 6200 Menschen ausgelegt. Der Streit zwischen der Regierung in Athen und den Bewohnern der Ägäisinseln war deshalb in den vergangenen Wochen immer stärker eskaliert

An der griechischen Ostgrenze zur Türkei bleibt die Lage angespannt. Am Freitagmorgen lag der Grenzposten Kastanies zwischenzeitlich in Schwaden von Tränengas, das von der türkischen Seite aus über die Grenze geschossen wurde, wie Bilder des griechischen Fernsehsenders Skai zeigten. 

Die Türkei hält wegen der militärischen Eskalation in Syrien zudem eine Öffnung ihrer Grenze für Flüchtlinge aus der nordsyrischen Krisenregion Idlib für möglich

Serbien möchte Grenze notfalls abriegeln
Unterdessen habe der serbische Präsident Aleksandar Vucic angeordnet, dass er die Grenze zu Nordmazedonien „hermetisch“ schließen lasse, falls es zu einem größeren Flüchtlingsstrom kommen sollte. Er habe bereits eine entsprechende Anweisung an die Streitkräfte, Polizei und den serbischen Geheimdienst erteilt, meldete die Tageszeitung „Vecernje novosti“ in ihrer Freitagsausgabe.

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