0:1 in der CL-Quali

Jetzt hat auch Meister Salzburg “sein Färöer”

Salzburg
21.07.2010 09:09
Fast genau 20 Jahre, nachdem sich Österreichs Nationalteam im schwedischen Landskrona mit einer 0:1-Niederlage in der EM-Qualifikation gegen die Färöer-Inseln in die Geschichtsbücher hinein blamiert hatte, hat sich auch Meister Red Bull Salzburg "sein Färöer" abgeholt. Das Team verlor nach indiskutabler Leistung gegen die biederen Hobbykicker mit dem selben Resultat. Dank ihres 5:0-Sieges im Hinspiel stehen die Salzburger trotzdem in Runde drei der Champions-League-Qualifikation.

Professionell und konzentriert müsse man zur Sache gehen, hatte Salzburgs Trainer Huub Stevens noch am Tag vor dem Match gesagt. Zu seinen Spielern drang diese Botschaft aber nicht durch, denn professionell wirkten an diesem "schwarzen Dienstag" nur die Hobbykicker von den Schafsinseln, die mit Herz, Leidenschaft und maximalem Einsatz gegen die 0:5-Schlappe vom Hinspiel in Salzburg anrannten.

Und die bitterste Bilanz, die man am Ende dieser furchtbaren 93 Minuten von Torshavn ziehen musste: Der Sieg der Färinger war verdient! Sie waren im ganzen Spiel gefährlicher und engagierter und hätten sogar noch einen Handselfer zugesprochen bekommen können, als Ibrahim Sekagya in der 81. Minute im Strafraum unglücklich mit der Hand am Ball war.

Riesenglück gleich am Anfang
Aber der Reihe nach: Österreichs Meister war von Beginn an nicht wirklich im Spiel, hatte schon in der vierten Minute Riesenglück, als der Linienrichter bei einem Kopfballtor von Flotum Abseits anzeigte. Aber schon da beschlich einen die düstere Ahnung, dass an diesem Abend noch Schlimmes passieren könnte.

Aber vorerst hatte Salzburg weiterhin Glück: Als Benjaminsen bei einem Konter (nach schwerem Patzer von Leitgeb) den freistehenden Samuelsen nicht sah und überhastet schoss (25.), als Flotum nach einem unglaublichen Patzer von Tormann Walke das Geschenk nicht nützen konnte und diesem in die Hände schoss (56.) – und als Salzburgs Keeper diesen Fehler mit toller Parade bei einem Kopfball von Hreidarsson gutmachte (69.).

Aber wenig später war der ohnehin nicht zu knapp bemessene Glücksvorrat aufgebraucht: Samuelsen überlief den inferioren Dudic wie ein Kind und traf mit links unhaltbar für Walke ins lange Kreuzeck (73.).

93 Minuten keine Chance für Salzburg
Wem bis zu diesem Punkt die Chancen der Salzburger fehlen, dem muss mitgeteilt werden, dass es der österreichische Meister zuwege brachte, in 90 Minuten plus drei Minuten Verlängerung nicht eine einzige herauszuspielen. Auch nach dem Führungstor der Färinger, nach dem man inklusive der Nachspielzeit noch 21 Minuten Zeit gehabt hätte, die Blamage abzuwenden, ging es im selben Trott weiter.

Kein Aufbäumen, nichts! Keine Idee, kein Dribbling, kein Fernschuss – es war und blieb bis zum bitteren Ende einfach nur jämmerlich, was eine vermeintliche "Star-Truppe", deren Ziel es ist, als erster österreichischer Verein nach fünf Jahren die Champions League zu erreichen, da ablieferte. Und die sich von Hobby-Kickern demütigen ließ.

von Wolfgang M. Gran, Kronen Zeitung

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