Flüchtlingsfamilie:

„Ein Mann ist im Krieg vor mir explodiert“

Oberösterreich
06.03.2020 11:00

Im Jahr 2015 kam Mohamed Akber mit seiner Frau Somaye und zwei Kindern von Afghanistan nach Österreich. Er erzählt von der Flucht.

„Unser Dorf war mitten in einem Taliban-Zentrum. 20 Meter neben meiner Werkstatt ist eines Tages plötzlich ein Mann mit Bomben gestanden und hat sich selbst und alles andere in die Luft gesprengt. Wir hatten jeden Tag Angst um unser Leben“, erzählt Mohamed Akber (37) mit gebrochener Stimme von der schrecklichen Zeit mitten im Krieg, die die junge afghanische Familie bis heute prägt.

Paar verlor sich auf der Flucht
Im September 2015 beschlossen Mohamed Akber, seine Frau Somaye (30) mit den beiden Söhnen Mostafa (damals 4) und Mosawar (damals ein Jahre alt), die Flucht zu ergreifen. Eine nervenaufreibende Zeit stand ihnen bevor: „Wir haben uns zwischen dem Iran und der Türkei verloren. Mein älterer Sohn war bei mir, der kleine bei meiner Frau“, so Akber. 22 Tage lang herrschte Funkstille. Akber war bereits in Österreich, als seine Frau noch einen Fluchtversuch startete – und dieser glückte.

„Sind dem Land so dankbar“
Jetzt lebt die Familie in Linz, Akber arbeitet als Schweißer, will sich weiterbilden. Seine Frau hat in Österreich die kleine Asal (2) geboren, lernt Deutsch. „Jetzt haben wir ein Leben. Früher haben wir nicht gewusst, ob wir zurückkommen, wenn wir aus dem Haus gegangen sind. Wir sind diesem Land so dankbar“, sind sich die beiden einig. Der Familie, die in Afghanistan geblieben ist, geht’s schlecht: „Wir telefonieren immer wieder, es ist ganz schlimm dort.“

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