Pollenwarndienst

Kärnten: So starke Pollenbelastung gab‘s noch nie

Kärnten
08.03.2020 08:11

Rund 100 verschiedene Pollenarten gibt es in Kärnten, ihr Aufkommen wird akribisch dokumentiert - und zwar vom Pollenwarndienst, der heuer ein wichtiges Jubiläum feiert: Seit 40 Jahren wird analysiert. Und: Heuer ist das bisher stärkste Jahr in Sachen Pollenbelastung.

Für Allergiker ist heuer, wie berichtet, kein gutes Jahr! Zwar sind von den 100 Pollentypen, die in Kärnten gezählt werden, für sie lediglich 13 bedeutend - doch die haben ein höheres allergenes Potenzial als sonst. „Es waren noch nie so viele Haselpollen in der Luft wie heuer“, bestätigt Helmut Zwander, Leiter des Pollenwarndienstes.

Seit 40 Jahren werden in Kärnten entsprechende Messungen durchgeführt - die Messstation steht auf einem Dach am Gelände des Klinikums in Klagenfurt. Heuer kommen noch zwei weitere Stationen dazu: in Villach und auf dem Falkert.

Jede Woche muss Zwander zur Messstation, um die mit Vaseline beschichtete Spule auszutauschen, auf der die Pollenkörner kleben bleiben, nachdem sie durch den Ansaugschlitz gesaugt wurden. Er errechnet dann den Pollengehalt pro Kubikmeter Luft. Auf den Tagesabschnitten sieht Zwander auch, zu welcher Zeit am meisten Pollen in der Luft sind: „Allergikern geht es vor neun Uhr früh am besten, am Abend ist die Belastung am höchsten.“

Mehr Pollenkörner und mehr Allergiker
Nicht nur das allergene Potenzial ist in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen - es gibt auch immer mehr Allergiker. Waren es 1980 noch lediglich fünf Prozent der Bevölkerung, so hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt: Heute leiden rund zwölf Prozent aller Kärntnerinnen und Kärntner an einer Pollenallergie. Zählt man auch andere Allergien - etwa auf Tierhaare oder Hausstaubmilben -, so ist fast ein Viertel der Bevölkerung betroffen!

„Und der Trend zeigt weiter nach oben“, so Zwander. Warum, ist nicht ganz klar: „Da spielen wohl mehrere Faktoren mit.“ So dürfte etwa unsere veränderte Lebensweise Einfluss nehmen. Städtische Umgebung, größere Hygiene, weniger Kontakt zur Natur - all das sind Erscheinungen, die zu einer höheren Anfälligkeit und zu mehr Allergikern führen können. Zwander lacht: „Es ist ganz einfach: Unser Immunsystem braucht die Natur und den Dreck!“

Nach außergewöhnlich hohen Massenstäuben der Hasel und der Schwarz-Erle im Februar sind diese Allergiephasen bereits beinahe zu Ende. Für Entlastung haben diese Woche auch Niederschläge gesorgt. Durch steigende Temperaturen wird die Belastung nun aber wieder höher. Größere Pollenmengen mit einer geringen allergologischen Bedeutung stammen noch von der Pappel. Kleinere Pollenmengen werden durch die Blüte der Eibe, der Ulme und der verschiedenen Weiden-Arten freigesetzt.

Hilfreiche Tipps für Pollenallergiker
Allen, die unter den Blütenpollen leiden, helfen diese Vorschläge:

  • Die frühen Morgenstunden nutzen: zum Lüften, Spazierengehen, ...
  • Öfter als sonst Haare und Bettwäsche waschen.
  • Hut und Brille können vor herumfliegenden Pollen schützen.
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