Verbale Entgleisung

„Reiche erschießen“: Eklat bei Treffen der Linken

Ausland
03.03.2020 22:19

Das Strategietreffen der deutschen Linken zum künftigen Kurs der Partei sorgt für politischen Wirbel. Bei einer Diskussionsrunde äußerte sich eine Teilnehmerin mit den Worten: „Energiewende ist auch nötig nach ‘ner Revolution. Und auch wenn wir das ein(e) Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen.“

Der Videoausschnitt vom Redebeitrag der Teilnehmerin am vergangenen Wochenende in Kassel:

„Wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein“
Linken-Chef Bernd Riexinger, der auch an der Diskussion teilnahm, griff nach dem Redebeitrag zum Mikrofon und sagte scherzhaft: „Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“

„Kommentar war inakzeptabel“
Riexinger distanzierte sich am Dienstag auf Twitter davon und schrieb: „Der Kommentar der Genossin war inakzeptabel, wenn auch erkennbar ironisch. Meine Reaktion darauf hätte sehr viel unmissverständlicher sein müssen.“ Später fügte er hinzu: „Auch wenn der Kommentar einer Teilnehmerin auf der Strategiekonferenz nun völlig aus dem Kontext gerissen wird, er war und ist inakzeptabel. Ich bedauere, dass ich ihn nicht sofort unmissverständlich zurückgewiesen habe.“

Ramelow kritisiert Wortwahl scharf
Auch Bodo Ramelow von den Linken, der sich am Mittwoch im Landtag von Thüringen zur Wiederwahl für das Amt des Ministerpräsidenten stellen will, kritisierte den Vorgang scharf. „Wer Menschen erschießen will und von einer Revolution mit oder durch Gewalt schwadroniert, hat mit meinem Wertekanon nichts gemein. So eine Aussage auf einer Konferenz meiner Partei ist inakzeptabel und hätte nie lächelnd übergangen werden dürfen!“ Auch unwidersprochene Ironie mit der Aussage, man wolle „das eine Prozent“ erschießen, sei für ihn nicht akzeptabel.

Auch Österreichs Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache meldete sich dazu auf Twitter zu Wort: „Wie ich immer sage, am Ende steht bei den Linken nicht die Freiheit, sondern der Gulag. Und wieder schweigt das Feuilleton.“

CSU-Generalsekretär fordert Rücktritt von Riexinger
CSU-Generalsekretär Markus Blume forderte am Dienstag den Rücktritt von Riexinger. Er müsse sich erklären und die Konsequenzen ziehen. „Der Rücktritt vom Parteivorsitz ist unausweichlich“, schrieb Blume auf Twitter.

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