ÖH-Interview

„Salzburg ist keine richtige Studentenstadt“

Salzburg
04.03.2020 10:00

Der Uni Salzburg springen immer mehr Studenten ab. Die „Krone“ berichtete. Die ÖH sieht die Wohnpreise und fehlende Öffis als Problem, betont aber das Potenzial der Stadt.

Immer weniger wollen in Salzburg studieren. Das zeigen aktuelle Zahlen der Universität. „Salzburg ist keine richtige Studentenstadt. Ich komme selbst aus der Stadt und habe noch nie wirklich ein aktives Studi-Leben wahrgenommen“, meint Hande Armagan, erste stellvertretende Vorsitzende der ÖH an der Uni Salzburg.

Großes Problem: Die hohen Wohn- und Mietpreise. „Salzburg ist österreichweit gesehen die teuerste Stadt für Studierende. Allein das Wohnen ist teilweise so teuer, dass man nebenher arbeiten muss und da nicht wirklich eine Wahl hat“, erklärt Keya Baier, Vorsitzende der ÖH an der Uni. Das wirke sich infolge auch auf die Prüfungsaktivität der Studenten aus. Heißt: Weniger Studis schreiben Prüfungen. Dadurch erhält die Universität auch weniger finanzielle Förderungen.

Auch beim Verkehr sieht die ÖH Aufholbedarf

Seit Mitte Februar gibt es in Salzburg ein Öffi-Ticket speziell für Studenten. Um 150 Euro können Hochschüler ein Semester lang die öffentlichen Verkehrsmittel im Bundesland nutzen. Auch in den Ferien. Ein Fortschritt, so Baier: „Das Ticket kommt bei den Studenten wirklich gut an. Schade ist aber, dass man es nur bis 26 Jahre erhält.“ Nachbessern sollte die Stadt Salzburg auch beim Bus-Takt. „Vor allem am Abend sollten die Busse viel regelmäßiger fahren.“

Keine berufsbegleitenden Studien in Salzburg

Österreichweit setzen bereits zahlreiche Universitäten wie auch Fachhochschulen auf Teilzeit-Studien. Anders in Salzburg: „Bei uns muss man sich das wenn dann selbst organisieren. Offiziell angeboten wird nichts. Da müsste das Angebot definitiv weiter aufgestockt werden“, betont Baier.

Alles in allem hätte die Mozartstadt aber durchaus Potenzial, eine belebte Studentenstadt zu werden. „Zufrieden sind wir mit der Vielfalt der Studienrichtungen. Vor allem die neuen, fächerübergreifenden Angebote kommen bei den Leuten gut an“, so die Vorsitzende. Die Kombinationen „Digitalisierung-Innovation-Gesellschaft“ oder „Philosophie, Politik und Ökonomie“ gibt es in dieser Form in Österreich nicht.

Neben dem Angebot der Universität biete auch die Stadt selbst einiges für Studenten. Problematisch könnte es aber im Kulturbereich werden: „Durch die finanziellen Kürzungen der Stadt ÖVP werden auch die Angebote der Studenten in diesem Bereich massiv eingeschränkt. Das trocknet das kulturelle Leben komplett aus“, so Baier. „Gerade junge Menschen sollten dort besser eingebunden werden“, ergänzt Raphaela Maier, zweite stellvertretende Vorsitzende.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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