In Wien und NÖ

Coronavirus: Drei weitere Fälle in Österreich

Wien
03.03.2020 12:06

Drei weitere Infektionsfälle mit dem Coronavirus in Österreich sind am Dienstagvormittag bestätigt worden. Zwei der neu bekannten Infektionen traten in Wien auf - ein Paar hatte sich nach einem Italien-Aufenthalt vorige Woche jetzt bei den Behörden gemeldet. Der dritte neue Fall ist in Niederösterreich aufgetreten. Der Großteil der Erkrankungen in Österreich nimmt einen eher leichten Krankheitsverlauf. 

„Das Paar ist vorige Woche in Italien auf Urlaub gewesen“, berichtete Andreas Huber, Sprecher des Wiener Krisenstabs. Wo genau, blieb vorerst unklar. Die Betroffenen hätten sich nunmehr gemeldet und seien vom Ärztefunkdienst wie vorgesehen zu Hause untersucht worden. Die Proben hätten bei beiden einen positiven Befund ergeben, worauf „beide mit leichterer Symptomatik in häusliche Absonderung an ihrer Wohnadresse“ genommen worden seien, erklärte Huber.

Heimquarantäne für Niederösterreicherin
Der dritte neue Corona-Fall trat in Niederösterreich auf. Es handelt sich um eine Frau aus dem Bezirk Korneuburg, auch bei ihr treten nur leichte Symptome der Erkrankung auf, so Detlev Polay, Sprecher des Einsatzstabes im Innenministerium. Die Betroffene sei gemeinsam mit zwei weiteren Familienmitgliedern seit Samstag in Heimquarantäne. Der „Patient Null“ in diesem Fall ist bekannt: Die Frau habe Kontakt zu einer Person gehabt, die bereits vor Tagen als mit Covid-19 infiziert gilt. 

Neben den drei neuen Fällen gibt es bisher neun bestätigte in Wien, drei in der Steiermark und je zwei in Tirol, Niederösterreich und Salzburg. Nach wie vor befinden sich nach Angaben von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) rund 350 Menschen österreichweit in Quarantäne. Meist handelt es sich dabei um Personen, die engen Kontakt mit am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten und als Vorsichtsmaßnahme auf behördliche Anweisung abgesondert wurden, hatte es am Montag vom Einsatzstab im Innenministerium geheißen.

Anschober: „Appelliere daran, Geduld zu haben“
„Ich appelliere daran, die Geduld zu haben. Wir haben eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen. Unser Grundkonzept ist die Ausbreitung auf Basis des jeweiligen Erkrankungsfalles und des Umfelds zu unterbinden“, sagte der Minister vor dem Gesundheitsausschuss. Er habe den Eindruck, dass die meisten Betroffenen geduldig seien. Zusätzliche Maßnahmen für die Bekämpfung des Virus würde man derzeit erarbeiten, hieß es.

Österreicher sitzen auf Kreuzfahrtschiff fest
Indes wurde bekannt, dass derzeit elf Österreicher auf dem Kreuzfahrtschiff „Aida Aura“ in Norwegen festsitzen. Das Schiff mit 1200 Passagieren an Bord liegt derzeit im Hafen der Küstenstadt Haugesund. Zwei der Passagiere aus Deutschland könnten mit Covid-19 infiziert sein. 

Niederösterreicherin in häuslicher Quarantäne
Zu jenen in häuslicher Quarantäne zählt mittlerweile auch eine mit Covid-19 infizierte Frau aus dem niederösterreichischen Bezirk Korneuburg, die gemeinsam mit ihrem Mann ihr Zuhause vorerst nicht verlassen darf, bestätigte der Wiener Krankenanstaltenverbund am Dienstag einen „Kurier“-Bericht. Das Ehepaar hatte laut offiziellen Angaben Kontakt zu einem infizierten Ehepaar in Wien - laut der Zeitung habe das Treffen der Familien am 22. Februar stattgefunden.

„Hätte einem Jeden passieren können“
Mit den Coronavirus infiziert zu werden verglich die Niederösterreicherin in einem Ö3-Interview mit einem Lotteriespiel: „Es hätte einem Jeden passieren können und es war wie ein Lottosechser“, so die Frau. Während ihr Mann keinerlei Symptome entwickelt habe, sei bei ihr die Erkrankung wie ein grippaler Infekt gewesen, berichtete sie. Weit schlimmer als die Symptome dürften allerdings die Reaktionen des Umfelds der Familie sein.

„Wie zu Pestzeiten“
So klagt die Niederösterreicherin gegenüber Ö3, „dass wir wie Aussätzige behandelt werden“. Sie berichtete von hysterischen Nachrichten aus der Nachbarschaft. Die Situation sei „wie zu Pestzeiten, wie wenn wir die Pestbeulen hätten“, hob die Niederösterreicherin hervor.

Auch Tochter gemobbt
Bei der älteren Tochter habe bereits Mobbing stattgefunden, hielt die Frau fest. Ihr Mann sprach im „Kurier“ davon, dass über einen Klassenwechsel des Mädchens nachgedacht werde. Ebenfalls in Erwägung gezogen werden rechtliche Schritte - unter anderem aus Angst um die berufliche Existenz. Die beiden Fitnesstrainer, die auf selbstständiger Basis tätig sind, waren vor Bekanntwerden der Erkrankung laut der Tageszeitung unter anderem in der Vienna International School sowie in der Bundessportakademie in Wien zugegen.

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