In Deutschland scheint es gerade Trendsport unter Ultra-Gruppierungen zu sein, mit deftigen Dietmar-Hopp-Bashing-Transparenten für die 50+1-Regel Stellung zu beziehen. Da wollten am Sonntag die „Block West“-Vertreter unter den Rapid-Fans nicht nachstehen.
Die Rapidler übernahmen dabei das Wording aus den Kurven in Deutschland. „Hurensohn“ musste es im Spruchband schon sein. Um das Polarisierungspotenzial vollends abzuschöpfen, wurden ÖFB und Bundesliga - in Zeiten von Corona besonders zugespitzt - vor Virus-Infektion gewarnt. Die Botschaft: Die sogenannte 50+1-Regel müsse gelten - „in Österreich, Deutschland und überall“, wie auf dem Transparent zu lesen ist.
„DFB hat Wort gebrochen“
Die 50+1-Regel besagt, dass Klubs nicht mehrheitlich von einem Geldgeber geführt werden dürfen. Hoffenheim-Macher Dietmar Hopp wird deswegen von den Hardcore-Fans als Feindbild gesehen und zum Symbol für die Unterwanderung der 50+1-Regel erhoben. Eine Reihe von Transparenten, ebenfalls mit „Hurensohn“-Wording versehen machten am vergangenen Spieltag der deutschen Bundesliga die Runde. Weil der DFB gegen Dortmund-Fans nach Hopp-Schmähungen eine Zwei-Jahres-Sperre für das Hoffenheimer Stadion verhängt hatten, zeigten Fans unterschiedlicher Klubs Solidarität. Der DFB habe insofern Wort gebrochen, als er doch wieder Kollektivstrafen verhängte, anstatt diese wie einst angekündigt abzuschaffen. „Alles beim Alten. Der DFB bricht sein Wort. Hopp bleibt ein Hurensohn“, war auf einem Transparent von Bayern-Fans beim Auswärtsspiel in Hoffenheim zu lesen.
Später hieß es in einer offiziellen Erklärung der organisierten Bayern-Fanszene: „Man muss den Wortlaut nicht gutheißen, aber es gab für uns hierzu keine Alternative, da nur so das Thema die nötige Aufmerksamkeit erhält.“ Zumindest den zweiten Teil der Botschaft sehen auch (Teil der) Rapid-Fans so.
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