Absturz

„Einfach nur froh, dass ich mich bewegen konnte“

Vorarlberg
01.03.2020 08:40

Vor exakt 373 Tagen schrieb der Montafoner Daniel Zugg Sportgeschichte. Als erster Österreicher überhaupt konnte der Heeressportler einen Sieg im Weltcup der Skibergsteiger erringen. Am 16. Jänner 2020 stürzte der nun 27-Jährige mit seinem Gleitschirm ab, verletzte sich schwer.

Daniel, was ist an diesem 16. Jänner 2020 passiert?

Ich habe an dem Tag ein gemütliches Training absolviert, bin mit den Skiern auf den Berg gelaufen und dann wie so oft mit dem Gleitschirm runtergeflogen. Jedoch bin ich nicht, wie sonst üblich, vor meiner Haustüre, sondern woanders gelandet. Beim Landeanflug habe ich den Schirm zu stark abgebremst und bin aus sieben, acht Metern auf den gefrorenen Boden abgestürzt.

Was ging Ihnen nach dem Aufprall durch den Kopf?

As ich mein rechtes Handgelenk gesehen habe, wusste ich sofort, dass meine Wettkampfsaison vorbei ist. Das Positive war, dass ich bei Bewusstsein war und mich trotz heftiger Schmerzen im Rücken- und Brustbereich bewegen konnte, keinerlei Lähmungserscheinungen hatte. Dafür war ich sehr, sehr dankbar. Ein Kollege von mir hatte da im Vorjahr weniger Glück. Seit einem Unfall bei einer gemeinsamen Skitour ist er inkomplett querschnittgelähmt Ich rief dann noch aus dem Rettungsauto meine Ansprechpartner beim Skiverband und im Bundesheer an und teilte ihnen mit, dass meine Saison vorbei ist.

Dabei wussten Sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass Sie sich auch drei Brustwirbel gebrochen hatten?

An diesem Tag wurde nur der extrem komplizierte Handgelenksbruch operiert. Erst am Tag darauf wurde ein gebrochener Wirbel entdeckt - die anderen eine Woche später bei einer Kontrolluntersuchung.

War keine Operation nötig?

Nein, das wird konservativ mit einem Stützmieder, das ich tragen muss um die Wirbelsäule zu versteifen, behandelt. Wichtig ist, dass ich mich nicht zu viel bewege.

Was bedeuten diese Verletzungen für Ihre sportliche Zukunft, wie geht es weiter?

Klar ist: Ich möchte zurück in den Weltcup, zurück an die Spitze. Seit neun Tagen ist der Gips an der Hand weg, am Montag habe ich mit der Reha begonnen. Zudem arbeite ich bereits intensiv mit meinem Physiotherapeut Martin Hämmerle, der mir eine große Hilfe ist, im Olympiazentrum Vorarlberg. Ob mein Handgelenk wieder voll funktionsfähig sein wird, kann man aber noch nicht sagen.

Ihr Traum von einem Olympiastart lebt aber weiter?

Nachdem das Ski-Mountaineering mittlerweile eine anerkannte Olympia-Sportart ist und bei den Olympischen Jugendspielen im vergangenen Jänner in der Schweiz erstmals Medaillen vergeben wurden, haben wir natürlich die Hoffnung, dass unsere Sportart bei Olympia 2026 in Italien ins Programm aufgenommen wird. Das ist aber noch sehr weit weg. Für mich heißt es jetzt einmal wieder ganz fit werden, alles andere wird dann die Zeit weisen.

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