Andrea Berg:

„Das Leben schreibt tolle Geschichten!”

Tirol
29.02.2020 13:00

Schlager-Queen Andrea Berg legt am 6. März auf ihrer MOSAIK Live Arena Tour auch einen Stopp in Innsbruck ein. Mit der „Krone“ sprach sie vorab über ihre Leidenschaft, Vorlieben und ihr Gegenpol zur Schlager-Glitzerwelt.

„Krone“: Sie waren die erste Schlagersängerin, die mit ihren Konzerten große Arenen füllte. Hat sich die Schlager-Welt aus Ihrer Sicht in den vergangenen Jahren verändert?
Berg: Ja, die Entwicklung in den vergangenen Jahren ist wirklich toll. Viele Nachwuchskünstler singen heute wieder Songs in deutscher Sprache. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine musikalischen Anfänge vor 28 Jahren. Damals gab es eigentlich nur Wolfgang Petry und mich, die gesagt haben: Lass uns doch mal Konzerte machen. Dazu gehörte damals eine gerade Frontbühne, hinten standen alle Musiker wie an einer Perlenschnur aufgereiht und am Bühnenrand hingen Blumenkästen mit Geranien – fertig war das Konzert. Die Shows wurden über die Jahre immer aufwendiger und größer. Der Schlager ist auch beim jungen Publikum angekommen, weil die musikalischen Grenzen viel fließender geworden sind.

Auch nach mittlerweile 28 Jahren auf der Bühne geben Sie noch immer Vollgas. Wie halten Sie sich fit?
Mit Fitness und der richtigen Ernährung. Zum Frühstück gibt es Tomaten und Gurken mit Schafskäse und etwas Olivenöl, danach noch Obst. Auf Brot verzichte ich. Außerdem habe ich die Kohlenhydrate gestrichen, esse stattdessen gerne Fisch, Salat, ein leckeres Thaicurry oder auch mal einen Hackbraten. Normal treibe ich dreimal pro Woche Sport, in der unmittelbaren Tour-Vorbereitung waren tägliche Einheiten angesagt. Ich halte mich mit Jogging, Krafttraining oder Einheiten auf dem Crosstrainer fit.

In Ihrer „MOSAIK Live Arena Tour“ versprühen Sie reichlich Sex-Appeal sowie auch Abwechslung. Wie schaffen Sie es, sich stets immer wieder neu zu erfinden?
Ich glaube, es geht nie darum, sich neu zu erfinden – ich lebe mit Liebe, Freude sowie Leidenschaft und das bekomme ich auf der Tour von den Menschen in vielerlei Hinsicht zurück. Die MOSAIK Live Arena Tour ist spektakulär – die Bühne, die Technik, die Kostüme. Ganz besonders stolz bin ich aber auf mein tolles Tour-Team mit rund 120 Menschen – sie alle lassen mich Abend für Abend meine Träume leben. Wissen Sie, was mir bei allem immer am wichtigsten ist? Die Begegnung mit den Menschen, die Emotionen. All das vereinen wir bei unserer Tour, was wunderschön ist.

Nähen Sie immer noch einige der spektakulären Bühnenoutfits selbst?
Ja! Dieses Mal habe ich für die Kostüme der Band wieder selbst zur Schere gegriffen, genäht und Steinchen geklebt. Das macht mir großen Spaß, ich kann dabei gut abschalten und nebenbei den Showablauf lernen.

Hören Sie auch Schlagermusik, wenn Sie alleine sind?
Ich höre privat eigentlich nur ganz selten Musik, sondern genieße sehr gerne einfach nur die Stille.

Mit Ihrem Ehemann, Fußballmanager und Hotelier Uli Ferber, leben Sie ganz unspektakulär in einem Dorf bei Stuttgart und betreiben dort auch das Erlebnishotel Sonnenhof. Ist das der Gegenpol zur Schlager-Glitzerwelt?
Das ist wirklich eine tolle Abwechslung und ich bin froh, dass ich abseits der Bühne mein ganz normales Leben mit den alltäglichen Aufgaben habe, die mich ebenso erfüllen wie die Musik. Hätte ich diese nicht, wäre, glaube ich, die Energie für die Musik über die vergangenen 28 Jahre hinweg so nicht dagewesen.

Wird Ihr Mann auch in Innsbruck dabei sein?
Wann immer es möglich ist, begleitet mich Uli. Ich hoffe, er kann auch in Innsbruck dabei sein.

Was können Sie über Ihre Bühnenshow in Innsbruck, am 6. März in der Olympiahalle, schon verraten?
Es gibt in der Show verschiedene Themenwelten. Wir reisen mit den Besuchern durch einen Zauberwald in eine etwas dramatischere, düstere Welt und von dort aus weiter in eine Sternenträumerwelt, durch die unendlichen Weiten, bis wir schließlich in der Zeit des Flower Power ankommen. Neben vielen neuen Titeln vom Album MOSAIK haben wir selbstverständlich auch alle großen Hits im Gepäck. Die Botschaft der Tour ist klar: Alle gemeinsam feiern wir das Leben!

Sie sind ausgebildete Arzthelferin. Mussten Sie auf einer Tour schon einmal Ihre medizinischen Kenntnisse irgendwie einsetzen?
Das stimmt, mein Beruf ist Arzthelferin, meine Leidenschaft Sängerin. Bei der Tour kommt es glücklicherweise seltener vor, dass Hilfe gefordert ist, dennoch liegt mir das Thema sehr am Herzen. Ich setze mich seit Jahren für die Hospizarbeit ein und glaube, dass der Pflegeberuf in unserer Gesellschaft viel zu wenig Anerkennung erfährt. Hier muss sich dringend etwas ändern.

Werden die kreativen Schaffensprozesse mit den Jahren schwieriger?
Nein, weil das Leben selbst die tollsten Geschichten schreibt. Die vergangenen zwei Jahre waren für mich wichtig, um Songs über das Leben zu schreiben, Menschen zuzuhören und Geschichten einzufangen. Wenn ich etwas aufschnappe, ganz oft sind das auch nur einzelne Wörter, trage ich es immer in mein dickes Notizbuch ein. Höre ich dann beim Durchblättern eine Melodie, dann habe ich ganz oft schon einen Text dazu im Kopf. Und das Buch ist noch sehr gut gefüllt.

Recka Hammann, Kronen Zeitung

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