Virus kapert Zellen

So wehrt sich der Körper gegen SARS-CoV-2

Wissenschaft
28.02.2020 05:55

Husten, Fieber und Lungenentzündung gehören zu den Symptomen der Erkrankung Covid-19. Dabei ist es genau genommen nicht das Coronavirus, das viele der Symptome auslöst, sondern die Gegenwehr des Körpers. Und so ist anzunehmen, dass die unterschiedlichen Verläufe - von mild bei der großen Mehrheit bis zu lebensbedrohlich bei einem kleinen Anteil der Betroffenen - mit dem Immunsystem zusammenhängen.

SARS-CoV-2 befällt Zellen des Lungenepithels, indem es an einen Rezeptor auf der Oberfläche dieser Zellen andockt. Dieser Rezeptor namens ACE2 ist die gleiche Eintrittspforte, die auch das SARS-Coronavirus von 2002 nutzt. Im Zellinneren kapert das Virus die Zellmaschinerie, um sein eigenes Erbgut zu vervielfältigen und in neu produzierte Virushüllen zu verpacken. Schließlich löst sich die Zelle auf und eine Armee neuer Viren strömt heraus.

Proteine erkennen Anzeichen des Virusbefalls
Gänzlich wehrlos sind die Körperzellen jedoch nicht. Sie besitzen angeborene Abwehrmechanismen. So erkennen bestimmte Proteine im Zellinneren Anzeichen des Virusbefalls, beispielsweise charakteristische Muster des Viruserbguts und des Vervielfältigungsprozesses. In Reaktion darauf produziert die Zelle Moleküle, die die Vervielfältigung des Virus bremsen sollen, sowie Signalstoffe, die andere Zellen des Körpers warnen: sogenannte Cytokine, Chemokine und Interferone.

Diese schlagen zum einen bei den umliegenden Zellen Alarm, sodass diese sich auf das Virus vorbereiten können. Sie aktivieren Gene und produzieren Moleküle, die dem Virus den Eintritt in die Zelle und das Vervielfältigen im Inneren erschweren sollen. Zum anderen verbreiten sich die Signalstoffe und rufen das adaptive Immunsystem auf den Plan: eine Armada aus Fresszellen, die infizierte Körperzellen entfernen, und Immunzellen, die Antikörper produzieren, um das Erkennen und Ausschalten befallener Zellen zu beschleunigen.

Diese Abwehrreaktionen sind jedoch auch die Ursache für die Symptome wie das Ansteigen der Körpertemperatur und die Entzündung des befallenen Gewebes. Hat das adaptive Immunsystem jedoch einmal gelernt, das Virus zu erkennen und zu bekämpfen, verläuft die Abwehr bei einer zweiten Infektion um ein Vielfaches effizienter.

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