Weyer-Dipoldsau:

Bald rollen die Bagger in die neue Schottergrube

Oberösterreich
28.02.2020 15:00

Im Ennstal befinden sich entlang der Eisenstraße zwischen Steyr und Weyer bzw. Kleinreifling allein drei Schotterwerke. Ein viertes kommt nun in der Dipoldsau bei Weyer hinzu. „Wir waren dagegen“, sagt Bürgermeister Gerhard Klaffner. Doch die BH Steyr-Land genehmigte den „Bodenaustausch“.

Im Ennstal ist Schotter begehrt, mehrere Bauunternehmungen betreiben Abbau. Die Gebrüder Haider erhielten nun die Genehmigung für den Abbau einer eiszeitlich-fossilen Terrasse in der Dipoldsau, zurzeit eine 1,3 Hektar große Wiese am Ennsufer. Die Grube wird mit ortsfremdem Aushub gefüllt, das heißt „Bodenaustausch“. Gegenüber befindet sich eine KZ-Gedenkstätte an ein Mauthausen-Außenlager. Relikte sind im Wald „Baron-Schacher“ erhalten, durch den die neue Zufahrtsstraße führt. „Bislang wurde nichts zerstört“, stellt Adolf Brunnthaler vom Komitee fest. Unklar ist, wie weit die Lkw das Gedenken stören. Der Gemeinderat von Weyer war einstimmig gegen den Abbau, hatte aber kein Mitspracherecht. Bürgermeister Gerhard Klaffner: „Wir sind als Nationalparkgemeinde daran interessiert, dass Schotterabbau in der Gegend zurückgefahren wird.“

Keine Sprengungen
Petra Leeb wohnt auf der anderen Seite der Enns in Küpfern, ist als Anrainerin nur 300 Meter Luftlinie entfernt. Sie „kann mit dem Schotterwerk leben“, sagt aber, dass Anrainer befürchten, dass ein Betonwerk dazukommt. Die „Krone“ fragt im Unternehmen Haider nach. „Sobald das Wetter passt, beginnt der Schotterabbau“, sagt Geschäftsführer Jürgen Haider über den Zeitplan. Das Volumen wird ca. 65.100 m3 betragen, Sprengungen sind nicht vorgesehen. Generell werden die Ressourcen - Schotter, Bodenaushub - für regionale Kleinbaustellen (Häuslbauer, Forststraßen, Kleinbaustellen) verwendet, heißt es aus dem Unternehmen.
Aber: Ist ein Betonwerk geplant? Das verneint Haider: „Dafür ist das Areal zu klein.“ Es sei nichts diesbezüglich eingereicht worden.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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