Wegen Coronavirus

Der Salzburger Blitz-Auftritt des Innenministers

Salzburg
26.02.2020 07:16

Der neue Innenminister Karl Nehammer hatte am Faschingsdienstag Lustigeres geplant. Der humorlose Coronavirus warf seinen Terminplan um. Zumindest für gute sieben Minuten war Nehammer für Salzburgs Reporter zu sehen: siehe hier. 

Der Innenminister hätte die neue Polizeischule in Salzburg präsentieren dürfen. Kurz vor Mittag hatten sich Reporter mit ihren Fotografen vor der künftigen Polizei-Schule in der Salzburger Weiserstraße die Beine vertreten. Prinzessinnen und Feen mit Schultaschen schritten den Gehsteig vorbei – Polizisten oder Politiker waren aber keine zu sehen. Nach 45 Minuten verkündete Franz Wieser vom Land Salzburg: Der Termin ist abgesagt, die Eröffnung verschoben.

Statt freudiger Bilder mit der Polizei-Spitze gab es dafür Stunden später Fotos mit ernsten Mienen bei einem Mini-Pressetermin. Der Corona-Virus hat den Salzburg-Besuch des neuen ÖVP-Ministers durcheinandergewirbelt. Sieben Minuten lang, maximal acht, war er dann doch noch zu sehen – und ohne eine Atemschutzmaske: Ein Blitz-Auftritt in einem kleinen Raum im dritten Stock der Landespolizeidirektion an der Salzburger Alpenstraße. Treffpunkt für den kurzfristig einberufenen Pressetermin war um 13.30 Uhr. Die Medien waren da. Und warteten nicht das erste Mal an diesem Faschingsdienstag.

Corona-Stellungnahme statt Schul-Eröffnung
25 Minuten später kam Nehammer in den steril wirkenden Raum, gefolgt von Landespolizeichef Franz Ruf. Zuerst begrüßte Salzburgs oberster Polizist. Dann sein Vorgesetzter. Es folgte ein „erstes Lagebild“ aufgrund der Coronavirus-Fälle in Tirol: „Wir müssen die Ausbreitung verhindern,“ meinte Nehammer.

Reden kann der ÖVP-Minister im schicken Anzug. Kalmierende Phrasen waren zu hören, inhaltlich konnte oder wollte er aber nicht zu sehr ins Detail gehen. Maßnahmen? Sperren? Mögliche Absagen von Events wie dem morgigen Fußballspiel in Salzburg? „Die Lage müsse immer neu evaluiert werden“, so der Minister vorsichtig. Die Journalisten hätten noch weitere Fragen gehabt. Doch Nehammers Sprecherin hatte es eilig: Ihr Chef müsse zum Einsatzstab. Schnellen Schrittes, fast türmend, verließ der Minister mitsamt dem Polizei-Chef den Raum.

Minister plante auch Antrittsbesuch in Tirol
Es war nicht der einzige Minister-Termin, der an diesem Faschingstag platzte: Nehammer wollte am Nachmittag eigentlich nach Tirol. Antrittsbesuch. Doch da grassierte das Virus – also doch wieder nach Wien zum Einsatzstab. Die Polizisten in Innsbruck dürfen jetzt auch auf Nehammer warten. Zumindest einen Punkt in seinem Terminkalender konnte der jung wirkende Minister abhacken: Den Antrittsbesuch bei Salzburgs Polizei-Spitze – samt ein bisschen Small Talk mit unseren Ordnungshütern.

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