1928 bis 2020

Ägyptens Ex-Staatschef Hosni Mubarak gestorben

Ausland
25.02.2020 12:14

Der langjährige ägyptische Präsident Hosni Mubarak ist im Alter von 91 Jahren verstorben. Das meldete am Dienstag das staatliche ägyptische Fernsehen. Der Machthaber führte das bevölkerungsreichste Land der arabischen Welt fast 30 Jahre lang autokratisch.

Nach Mubaraks Sturz im Februar 2011 ging die ägyptische Justiz mehrfach gegen den Ex-Machthaber und seine Angehörigen vor. Zuletzt waren der Ex-Staatschef und seine Söhne im Mai 2015 wegen Unterschlagung von mehr als zehn Millionen Euro öffentlicher Gelder zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Nach insgesamt rund sechs Jahren in Gefangenschaft kam Mubarak im März 2017 wieder frei. Der damals 88-Jährige wurde aus einem Armeekrankenhaus entlassen, in dem er einen Großteil seiner Freiheitsstrafe verbracht hatte.

War wichtiger Partner des Westens
Der Sohn eines Beamten aus dem Nildelta wurde nach seinem Amtsantritt 1981 vor allem durch seine Vermittlungsbemühungen im Nahost-Konflikt und das Festhalten am Friedensvertrag mit Israel zu einem wichtigen Partner des Westens. Daran änderten auch Menschenrechtsverletzungen und geschobene Wahlen des autoritären Herrschers nichts.

Mubarak baute seine Macht beharrlich aus und schaffte es, das Ansehen Ägyptens nach dem in der Region heftig kritisierten Friedensschluss mit Israel wieder zu mehren. In seinen letzten Jahren als Staatschef machte ihm aber der saudische König Abdullah seine einflussreiche Position in der arabischen Welt mehr und mehr streitig. Zudem wurde die Wirtschaft Ägyptens von der Weltwirtschaftskrise 2008 hart getroffen.

Gegen islamistische Extremisten in Ägypten griff Mubarak mit harter Hand durch. Mit autoritären Methoden wurden vor allem in Vierteln der Unterschichten viele angebliche Radikale festgenommen und weggesperrt. Dabei gewann die islamistische Organisation der Muslimbruderschaft kontinuierlich an Einfluss.

Massenproteste zwangen ihn aus dem Amt
Die autoritäre Herrschaft und fehlende Mitspracherechte, aber auch grassierende Korruption, die darbende Wirtschaft und schleppende Reformen erregten Unmut in der Bevölkerung. Vor allem junge Menschen wandten sich während der arabischen Aufstände 2011 immer mehr gegen Mubarak. Nach turbulenten 18 Tagen, in denen die Welt auf die Jugend Ägyptens und die Massenproteste am Tahrir-Platz schaute, musste er sein Amt aufgeben.

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